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barca und regen?

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Beitrag Donnerstag, 06. Mai 2004

Beiträge: 4695
Ich bin nicht davon überzeugt, dass Ferrari Punkte verschenkt.....

Denn ein stärkerer, unangenehmerer Gegner für Michele würde doch auch mehr Unruhe bedeuten. Und was ist Ferraris Pluspunkt Nr.1 (zumindest nach außen)?

Die Harmonie im Team....


Die wird man sich nicht selbst zerstören wollen. Außerdem hat ein Rubens auf Platz 2 in vielen Rennen sicherlich maßgeblich dazu beigetragen, dass der Sieger Schumacher sein Auto schonen konnte und somit wichtige Punkte gerettet hat.....

Und davon abgesehen gewinnt Rubens auch mal das ein oder andere Rennen, wenn es um den Champion mal nicht so gut bestellt ist (z.B. Suzuka 2003)........
F1-Forumstippspiel-Moderator & Mitglied des
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Beitrag Freitag, 07. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
McBenetton hat geschrieben:
Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich weder den Gewinn des Konstrukteurstitels durch Ferrari noch den Gewinn der Fahrer-WM durch Michael Schumacher in Gefahr, solange MS unbedrängt und mangels entsprechender Konkurrenz die Siege einfährt und Rubens Barrichello sich als Punkteeichhörnchen betätigt.


'Punkteeichhörnchen' finde ich sehr treffend, da es sich albern anhört und somit genau zu Rubens Barrichellos nicht ernst zu nehmender Funktion und seinem Verhalten in der Formel 1 passt.
Zum eigentlichen Thema: Ferrari nimmt den Verlust des Konstrukteurstitels grundsätzlich in Kauf, da man die heutige Strategie schließlich auch von 1996 bis 2000 und 2003 anwandte, als der Gewinn desselben nicht sicher war. In Jahren wie diesem oder dem vorletzten mag diese Strategie für den Konstrukteurstitel keine Gefahr sein, wohl jedoch in dafür umso höherem Maße für den Sport.

Gleichwohl muss ich zugeben, dass mich die Leistungen von RB in Malaysia und San Marino auch nicht sonderlich beeindruckt haben, im Gegensatz zu manchen Rennen in den letzten Jahren, in denen er mit zahlreichen Überholmanövern gezeigt hat, dass er etwas von seinem Handwerk versteht (entschuldige bitte, dass ich das jetzt nicht explizit belege, aber mir fehlt im Moment die Zeit, mir sämtliche Rennen unter diesem Gesichtspunkt noch einmal auf Video anzuschauen) - mir kommt nur Brasilien 2003 in den Sinn, wo er allerdings wegen Defektes ausscheiden musste.


Zweifellos gab es auch Rennen, in denen sogar Rubens Barrichello zu beeindrucken vermochte. Dazu gehören mehrere Leistungen in Brasilien, Deutschland 00 sowie England und Japan 03, wo er die fahrerischen Fehltritte seines Nr.-1-Kollegen milderte. Insgesamt verstand es Barrichello jedoch, seine eigentlich fehlende Eignung für ein Top-Team relativ konstant unter Beweis zu stellen und teilweise auch in wirklich unübersehbarer Form darauf aufmerksam zu machen, wie in den ersten drei Saisonrennen 2001.

Zu kritisieren gäbe es allerdings, dass zur Zeit ein mangelndes Bemühen von Rubens Barrichello ersichtlich scheint, den Fahrertitel für sich zu holen.


Das würde ich eher Ferrari anlasten, die mit den angeordneten, taktischen Positionswechseln zu Ungunsten Barrichellos unmissverständlich demonstrierten, dass jegliche Versuche, Schumachers Nr.-1-Position auch nur ansatzweise durch fahrerische Glanzstücke in Frage zu stellen, scheitern werden. Umso amüsanter sind in Anbetracht dessen natürlich die alle Jahre wieder geäußerten "Kampfansagen" wie jene, die bereits zum wiederholten Male einen Ehrenplatz in meiner Signatur einnehmen durften...

Inwieweit die Fahrertitel von Michael Schumacher "sportlich fragwürdig" sein sollen, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Bezüglich 1994 mag man Dir vielleicht zustimmen wegen diverser (allerdings z.T. unbewiesener) "Schummel" Versuche seines Teams (Bodenplatte, elektronische Fahrhilfen), die restlichen Titel jedoch sind alle wohlverdient eingefahren worden, auch wenn die Zieleinfahrten im Jahre 2002 Anlass zu berechtigter Kritik lieferten.


Sportlich fragwürdig sind Schumachers Titel deswegen, weil er zu Gunsten seiner Titelchancen in Kauf nimmt, dem Sport durch langweilige oder durch Teamordern veränderte Rennen zumindest keinen Dienst zu erweisen. Während seine Gegner sich gegen starke Teamkollegen durchsetzen mussten, blieb ihm dieser Kampf aus unersichtlichen Gründen erspart.

Und zu guter Letzt ist es doch wohl unbestreitbar, dass die durch Rubens Barrichello in den Jahren seit seiner Teamzugehörigkeit eingefahrenen WM Punkte dem Team letztendlich den Gewinn der Konstrukteurstitel erst ermöglicht hat, wobei es den Spekulanten überlassen bleiben möge, ob diese Punkte nicht auch durch andere Fahrer hätten errungen werden können.


Ferrari kann sich glücklich schätzen, dass diese Taktik bisher noch nie den Verlust der Konstrukteurs-WM mit sich brachte und so fragwürdige Thesen wie deine daher zustande kommen...

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 0
SLK hat geschrieben:
Ferrari kann sich glücklich schätzen, dass diese Taktik bisher noch nie den Verlust der Konstrukteurs-WM mit sich brachte und so fragwürdige Thesen wie deine daher zustande kommen...


Puh, da hat Ferrari aber noch mal echt Glueck gehat, dass die letzten fuenf Konstrukteurs-WM irgendwie trotzdem alle in Maranello gelandet sind. Sowas aber auch :D

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 867
hi
wieso 5?
gruss devil
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http://www.bluewrx.ch.vu
mercedes hat ein stern gute hotels 5 subaru sechs

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
@ devil

Eine gute, wirklich berechtigte Frage, die auch ich mir manchmal stelle, wenn ich mich eines gewissen Rennens in Malaysia 99 entsinne...

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
vogtsophob hat geschrieben:
Puh, da hat Ferrari aber noch mal echt Glueck gehat, dass die letzten fuenf Konstrukteurs-WM irgendwie trotzdem alle in Maranello gelandet sind. Sowas aber auch :D


Puh, da habe ich aber echt Glück gehabt, in den Genuss einer derart tollen Gegenargumentation gekommen zu sein...

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 0
devil hat geschrieben:
hi
wieso 5?
gruss devil


Ich dachte die letzten 5 Konst. Titel waeren in Maranello gelandet. daher 5. Oder zaehlt 1999 aus irgendeinem Grund, der moeglicherweise irgendwie mit einem gewissen Rennen an das sich SLK erninnern kann zusammenhaengt, nicht?

Jedenfall kann nicht nicht wirklich eine negative Korrelation zwischen dem Erscheinen von Schumacher bei Ferrari und dem Konstrukteurstiteln von Ferrari erkennen. Aber, natuerlich, ich - als MS Fan - sehe die Sache wie immer nicht objektiv. Ich bin sicher SLK kann eine Statitistik liefern die klar zeigt, dass mit dem Eintreffen von Schumacher, und dessen Nr. 1 Status, die Erfolge von Ferrari zurueckgegangen sind. Mann, wenn nur dran denke, was Ferrari in den letzten Jahren alle haette gewinnen koenne, wenn sie nicht alles dem Nr. 1 Status von Schumacher geopfert haetten. :-)

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 0
SLK hat geschrieben:
vogtsophob hat geschrieben:
Puh, da hat Ferrari aber noch mal echt Glueck gehat, dass die letzten fuenf Konstrukteurs-WM irgendwie trotzdem alle in Maranello gelandet sind. Sowas aber auch :D


Puh, da habe ich aber echt Glück gehabt, in den Genuss einer derart tollen Gegenargumentation gekommen zu sein...


Die besten Gegenargument gibts hier:

http://www.f1welt.com/db/statistik/weltmeister.html

Sowas nennt sich uebrigens Fakten. Aber halt die blos weiter aus deinen Theorien raus, sonst verrringert sich deren Unterhaltungswert enorm. Und das waer echt schade :-).

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
@ vogtsophob

Vielleicht wäre es für eine sinnvolle Diskussion anzuraten, wenn du dir noch einmal meine eigentliche These zu Gemüte führtest. Auf das Niveau deiner letzten beiden Beiträge möchte ich mich nicht einlassen.

Wer die nahe liegende und völlig logische These, dass Ferrari mit einem weiteren Fahrer auf Schumacher-Niveau in den ersten vier Rennen vier Doppelsiege hätte einfahren können, Ferrari somit in der Konstrukteurs-WM noch weiter vorne läge, der Titel also noch ungefährdeter wäre und man dies auch auf ausgeglichenere Jahre, in denen es auch bei Ferrari auf jeden Punkt ankommt, übertragen könnte, nur in dieser infantilen Form veralbert, der verdeutlicht nur, dass die Häufigkeit niveauvoller Diskussionen derzeit leider sinkt.

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 4886
SLK hat geschrieben:
'Punkteeichhörnchen' finde ich sehr treffend, da es sich albern anhört und somit genau zu Rubens Barrichellos nicht ernst zu nehmender Funktion und seinem Verhalten in der Formel 1 passt


Inwieweit die Funktion und das Verhalten von Rubens Barrichello nicht ernst zu nehmen ist, vermag ich meinerseits nicht zu beurteilen, ich richte mich da mehr nach Fakten und Rennergebnissen, und die sind ernstzunehmen. Das Wort "Punkteeichhörnchen" war von meiner Seite nicht albern gemeint, sondern durchaus ernst und sollte lediglich etwas humorvoll die Funktion RB's in seinem Team charakterisieren.

SLK hat geschrieben:
Ferrari nimmt den Verlust des Konstrukteurstitels grundsätzlich in Kauf, da man die heutige Strategie schließlich auch von 1996 bis 2000 und 2003 anwandte, als der Gewinn desselben nicht sicher war. In Jahren wie diesem oder dem vorletzten mag diese Strategie für den Konstrukteurstitel keine Gefahr sein, wohl jedoch in dafür umso höherem Maße für den Sport.


Den Verlust des Konstrukteurstitels nimmt wohl kein einziges F1 Team in Kauf, das wäre ja absurd. Gerade die letzten vier Titel, die Ferrari errungen hat (da hat sich vogtsobhob sicherlich verrechnet, was ich ihm nicht übel nehme) belegen dies. Inwiefern diese Strategie (also den Gewinn des Titels) dem Sport nicht zuträglich sein sollte, vermag ich nicht einzusehen. Die Art und Weise, wie man ihn erringt, bleibt jedem Team selbst überlassen, dies ist im Fussball oder anderen Sportarten nicht anders als in der Formel 1.

SLK hat geschrieben:
Zweifellos gab es auch Rennen, in denen sogar Rubens Barrichello zu beeindrucken vermochte. Dazu gehören mehrere Leistungen in Brasilien, Deutschland 00 sowie England und Japan 03, wo er die fahrerischen Fehltritte seines Nr.-1-Kollegen milderte.


"Fahrerische Fehltritte", wie Du es nennst, passieren jedem Formel 1 Fahrer, hiervon ist keiner ausgenommen. Das macht die Rennen ja gerade interessant. Wenn der Teamkollege (oder 2. Fahrer, wie immer man das nennen mag) dies zu seinen Gunsten auszunutzen vermag, so sehe ich darin nicht irgendein zu kritisierendes Verhalten.

SLK hat geschrieben:
Insgesamt verstand es Barrichello jedoch, seine eigentlich fehlende Eignung für ein Top-Team relativ konstant unter Beweis zu stellen und teilweise auch in wirklich unübersehbarer Form darauf aufmerksam zu machen, wie in den ersten drei Saisonrennen 2001.


Diese "fehlende Eignung"hat sich bisher in mehreren Siegen und noch mehr anderweitigen Podiumsplätzen (2. oder 3.) gezeigt. Im Gegensatz zu anderen Teams übrgens, die es nur selten geschafft haben, zwei Fahrer gleichzeitig aufs Podium zu bekommen. Im übrigen wurde Rubens Barrichello nach zahlreichen bewundernswerten Leistungen im ehemaligen Stewart Team von Ferrari verpflichtet, obwohl andere Fahrer ebenfalls zur Disposition standen.

SLK hat geschrieben:
Ferrari kann sich glücklich schätzen, dass diese Taktik bisher noch nie den Verlust der Konstrukteurs-WM mit sich brachte und so fragwürdige Thesen wie deine daher zustande kommen....


Die These, dass Rubens Barrichello durch die von ihm eingefahrenen Punkte den Gewinn der letzten Konstrukteurstitel ermöglicht hat, lässt sich anhand der öffentlich zugänglichen Punktetabellen eindeutig belegen. Inwieweit dieses also fragwürdig sein soll, ist mir nicht ersichtlich.
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It isn't hard to do
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And no religion too

Imagine all the people
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Beitrag Freitag, 07. Mai 2004

Beiträge: 348
SLK hat geschrieben:
Wer die nahe liegende und völlig logische These, dass Ferrari mit einem weiteren Fahrer auf Schumacher-Niveau in den ersten vier Rennen vier Doppelsiege hätte einfahren können, Ferrari somit in der Konstrukteurs-WM noch weiter vorne läge,


Das ist aber eine witzige Logik!

Wer soll das denn sein, der Fahrer auf Schumacher Niveau?

David Richards, allerdings kein Experte auf SLK-Niveau:
"Ich sehe weit und breit keinen Fahrer im Feld, der Schumachers Level erreichen kann", erklärte der BAR-Honda-Teamchef gegenüber dem Abo-TV-Sender 'Premiere', bei dem er das 2. Freie Training als Gastkommentator analysierte. Der Kerpener Ferrari-Pilot besitzt in seinen Augen einen absoluten Sonderstatus. Er lobte dessen Leistungen in den höchsten Tönen. "Einen wie Michael gibt es nur einmal in einer Generation. Ich glaube nicht, dass es zurzeit jemanden gibt, der seine besondere Klasse erreichen kann. Er ist einfach ein absoluter Ausnahmefahrer!"


An welchen Fahrer, lieber SLK, hattest Du denn gedacht?

Beitrag Freitag, 07. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
McBenetton hat geschrieben:
Inwieweit die Funktion und das Verhalten von Rubens Barrichello nicht ernst zu nehmen ist, vermag ich meinerseits nicht zu beurteilen, ich richte mich da mehr nach Fakten und Rennergebnissen, und die sind ernstzunehmen. Das Wort "Punkteeichhörnchen" war von meiner Seite nicht albern gemeint, sondern durchaus ernst und sollte lediglich etwas humorvoll die Funktion RB's in seinem Team charakterisieren.


Ich habe nicht ausgeschlossen, dass du das "Punkteeichhörnchen" aus dem gerade von dir genannten Grund verwandt hat, aber es passt eben in doppelter Hinsicht... Es lässt sich wohl nicht verallgemeinern, aber meine persönliche Meinung ist, dass ein Fahrer, dessen Nr.-2-Position im Team nicht offensichtlicher sein könnte, sich lächerlich macht, wenn er davon spricht, seinen Teamkollegen gefährden oder gar den WM-Titel erringen zu können. Eddie Irvine stand wenigstens zu seinem Nr.-2-Status, und das war in meinen Augen wesentlich sympathischer und ernster zu nehmen.

Den Verlust des Konstrukteurstitels nimmt wohl kein einziges F1 Team in Kauf, das wäre ja absurd. Gerade die letzten vier Titel, die Ferrari errungen hat (da hat sich vogtsobhob sicherlich verrechnet, was ich ihm nicht übel nehme) belegen dies. Inwiefern diese Strategie (also den Gewinn des Titels) dem Sport nicht zuträglich sein sollte, vermag ich nicht einzusehen. Die Art und Weise, wie man ihn erringt, bleibt jedem Team selbst überlassen, dies ist im Fussball oder anderen Sportarten nicht anders als in der Formel 1.


Mir ist es rätselhaft, warum es anscheinend so unverständlich ist, dass zwei Fahrer auf Schumacher-Niveau mehr Punkte einfahren könnten als das Duo Schumacher-Barrichello und somit auch die Konstrukteurs-WM grundsätzlich leichter zu gewinnen wäre. Jedes Team, das nicht versucht, die beiden besten Fahrer zu verpflichten, die auf dem Markt sind, geht das Risiko ein, den Kontrukteurstitel zu verlieren. Dass Ferrari in den letzten Jahren durchaus in der Lage gewesen wäre, fähigere Fahrer als Barrichello zu verpflichten, streitest du doch nicht ab, oder?
Jedes Team und jeder Fahrer der Formel 1 trägt ein Stück der Verantwortung für die Formel 1. Wenn ein Team durch seine Teampolitik in Kauf nimmt, wie 2002 eine Saison zur Arznei für Schlafgestörte werden zu lassen oder durch Aktionen wie in Österreich 02 ganze Rennen zu zersören, dann kann man daran Zweifeln, ob sich dieses Team seiner Verantwortung für den Sport bewusst ist. Aber das muss letztlich jeder individuell entscheiden.

"Fahrerische Fehltritte", wie Du es nennst, passieren jedem Formel 1 Fahrer, hiervon ist keiner ausgenommen. Das macht die Rennen ja gerade interessant. Wenn der Teamkollege (oder 2. Fahrer, wie immer man das nennen mag) dies zu seinen Gunsten auszunutzen vermag, so sehe ich darin nicht irgendein zu kritisierendes Verhalten.


Die Betonung lag nicht auf den fahrerischen Fehltritten Schumachers; sie waren lediglich eine vielleicht wissenswerte Information zum Hintergrund der erwähnten Barrichello-Siege. Ebenso wenig habe ich Barrichello für seine Siege kritisiert...

Diese "fehlende Eignung"hat sich bisher in mehreren Siegen und noch mehr anderweitigen Podiumsplätzen (2. oder 3.) gezeigt. Im Gegensatz zu anderen Teams übrgens, die es nur selten geschafft haben, zwei Fahrer gleichzeitig aufs Podium zu bekommen. Im übrigen wurde Rubens Barrichello nach zahlreichen bewundernswerten Leistungen im ehemaligen Stewart Team von Ferrari verpflichtet, obwohl andere Fahrer ebenfalls zur Disposition standen.


Dass die anderen Teams es selten schaffen, beide Fahrer auf das Podest zu bringen, lag wohl auch daran, dass Ferrari in den letzten Jahren häufig überlegen und mit an Perfektion grenzender Zuverlässigkeit ausgestattet war. Somit können auch dritte Plätze nicht unbedingt ein Beweis für die Eignung Barrichellos für ein Top-Team sein, sofern Schumacher gleichzeitig siegt (und diese Situation gab es häufig). Auch wenn man Schumachers Stellung im Team bedenkt, spricht es nicht unbedingt für Barrichellos Eignung, dass Schumacher seit 2000 39 Siege und Barrichello sieben Siege einfuhr.

Die These, dass Rubens Barrichello durch die von ihm eingefahrenen Punkte den Gewinn der letzten Konstrukteurstitel ermöglicht hat, lässt sich anhand der öffentlich zugänglichen Punktetabellen eindeutig belegen. Inwieweit dieses also fragwürdig sein soll, ist mir nicht ersichtlich.


Daran, dass die These richtig ist, habe ich nicht gezweifelt. Ich stelle mir jedoch eher die Frage, wie sinnvoll deine These ist, da es selbstverständlich ist, dass Schumacher (von der Saison 02 abgesehen) nicht allein einen Konstrukteurstitel einfahren kann und bei der Stärke des Ferrari-Teams der letzten Jahre auch die Addition der Punkte eines durchschnittlichen Fahrers als Teamkollegen reicht, um nach Punkten erfolgreichstes Team zu sein. Meine These ist, auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, dass mit einem stärkeren Fahrerduo noch mehr Punkte eingefahren werden könnten, was bei schwächeren Jahren beim Gewinn der Konstrukteurs-WM durchaus nicht hinderlich sein könnte...

Beitrag Samstag, 08. Mai 2004

Beiträge: 4886
SLK hat geschrieben:
Mir ist es rätselhaft, warum es anscheinend so unverständlich ist, dass zwei Fahrer auf Schumacher-Niveau mehr Punkte einfahren könnten als das Duo Schumacher-Barrichello und somit auch die Konstrukteurs-WM grundsätzlich leichter zu gewinnen wäre.

Dies ist überhaupt nicht unverständlich, sondern eigentlich nur logisch, zumal da Rubens Barrichello in Malaysia und Imola im gleichen Auto lediglich die Plätze 4 und 6 hat einfahren können (deswegen auch meine letzte Signatur :wink: )

Nur: Leider wüsste ich im Moment keinen anderen Fahrer, der diese Funktion zusammen mit Michael Schumacher besser auszuführen in der Lage wäre. Ein Team wie Ferrari kann und darf nicht daran interessiert sein, dass sich zwei Top-Fahrer um die Siege streiten und sich dabei eventuell sogar gegenseitig ins Aus befördern (so wie es Mika und David vorexerziert haben).

SLK hat geschrieben:
Jedes Team und jeder Fahrer der Formel 1 trägt ein Stück der Verantwortung für die Formel 1. Wenn ein Team durch seine Teampolitik in Kauf nimmt, wie 2002 eine Saison zur Arznei für Schlafgestörte werden zu lassen oder durch Aktionen wie in Österreich 02 ganze Rennen zu zersören, dann kann man daran Zweifeln, ob sich dieses Team seiner Verantwortung für den Sport bewusst ist. Aber das muss letztlich jeder individuell entscheiden.

Die Saison 2002 war ja wohl weniger wegen Ferraris Teampolitik als vielmehr wegen der Unfähigkeit der anderen Teams, seinen Fahrern ein adäquates Auto zur Verfügung zu stellen, eine "Arznei für Schlafgestörte", wie Du es überaus treffend bezeichnest. Die Aktion in Spielberg steht natürlich ausserhalb jeglicher Diskussion, sie war absolut unnötig und hat dem ganzen Sport geschadet. Aber dazu ist ja schon in etlichen älteren Threads eindeutig Stellung bezogen worden. Ich glaube jedoch schon (zumindest meine ich es zu erkennen), dass das Team Ferrari daraus seine Lehren gezogen hat.

SLK hat geschrieben:
Ich stelle mir jedoch eher die Frage, wie sinnvoll deine These ist, da es selbstverständlich ist, dass Schumacher (von der Saison 02 abgesehen) nicht allein einen Konstrukteurstitel einfahren kann und bei der Stärke des Ferrari-Teams der letzten Jahre auch die Addition der Punkte eines durchschnittlichen Fahrers als Teamkollegen reicht, um nach Punkten erfolgreichstes Team zu sein


Natürlich kann Schumacher einen Konstrukteurstitel nicht alleine einfahren (auch 2002 waren, meinen Berechnungen zufolge, ein paar Barrichello Punkte notwendig), hierfür bedarf es natürlich der Mithilfe eines starken Teamkollegen. Von einem "durchschnittlichen Fahrer" habe ich jedoch nie gesprochen.
SLK hat geschrieben:
Meine These ist, auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, dass mit einem stärkeren Fahrerduo noch mehr Punkte eingefahren werden könnten, was bei schwächeren Jahren beim Gewinn der Konstrukteurs-WM durchaus nicht hinderlich sein könnte...

Selbstredend, überhaupt kein Widerspruch ... nur ist ein "stärkerer" Teamkollege - also einer, der MS wirklich auf der Fahrbahn Druck macht und nicht nur vor der Saison mit dem Mund - entweder zur Zeit nicht in Sicht oder, wenn es ihn denn gäbe (in persona eines Kimi Raikkonen oder Juan Pablo Montoya z.B.), nicht willens (oder anders gesagt, sich zu schade) sich den teampolitischen Vorgaben des Ferrari Teams unterzuordnen. Und damit wären wir wieder am Anfang: Ein Jean Todt wird niemals daran interessiert sein, dass sich zwei Top-Fahrer um die Siege streiten und sich eventuell sogar gegenseitig ins Aus befördern.
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Beitrag Samstag, 08. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
Muesli hat geschrieben:
Wer soll das denn sein, der Fahrer auf Schumacher Niveau?

David Richards, allerdings kein Experte auf SLK-Niveau:
"Ich sehe weit und breit keinen Fahrer im Feld, der Schumachers Level erreichen kann", erklärte der BAR-Honda-Teamchef gegenüber dem Abo-TV-Sender 'Premiere', bei dem er das 2. Freie Training als Gastkommentator analysierte. Der Kerpener Ferrari-Pilot besitzt in seinen Augen einen absoluten Sonderstatus. Er lobte dessen Leistungen in den höchsten Tönen. "Einen wie Michael gibt es nur einmal in einer Generation. Ich glaube nicht, dass es zurzeit jemanden gibt, der seine besondere Klasse erreichen kann. Er ist einfach ein absoluter Ausnahmefahrer!"
An welchen Fahrer, lieber SLK, hattest Du denn gedacht?


Kannst du mir erklären, inwiefern irgendwelche Zitate ein Beweis für Schumachers fahrerische Überlegenheit darstellen sollen? Ist der Gegenbeweis erbracht, wenn ich nun ein gegenteiliges Zitat poste?
Es ist doch für eine vernünftige Argumentation sinnlos, so etwas einzubringen.
Theoretisch ist noch nicht einmal der Beweis erbracht, dass Schumacher überhaupt ein Top-Fahrer ist, da er teamintern noch keinen anderen Top-Fahrer besiegte. Ich zweifele nicht an Schumachers Qualitäten, finde es jedoch lächerlich, ihn als unerreichbaren Maßstab hinzustellen, an den kein anderer Pilot heranreicht.

Beitrag Samstag, 08. Mai 2004

Beiträge: 500
Wir können ja mal die Zitate durchzählen, ich denke, dann sollte das Ergebnis eindeutig sein.
Aber wahrscheinlich fuer Dich auch dann nicht, da alle Stimmen für Schumacher wahrscheinlich sowieso keine Ahnung haben, wie scheinbar auch Richards, der ja nur 30 Jahre Erfahrung in dem Business hat. Wie soll er schon einschätzen können, wer ein guter Fahrer ist, wie kann er nur.
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Beitrag Samstag, 08. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
@ marc-w

Wenn hier schon das Durchzählen von Zitaten als Argument offeriert wird, spricht das nicht unbedingt für die Qualität der These...

Beitrag Samstag, 08. Mai 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
McBenetton hat geschrieben:
Nur: Leider wüsste ich im Moment keinen anderen Fahrer, der diese Funktion zusammen mit Michael Schumacher besser auszuführen in der Lage wäre. Ein Team wie Ferrari kann und darf nicht daran interessiert sein, dass sich zwei Top-Fahrer um die Siege streiten und sich dabei eventuell sogar gegenseitig ins Aus befördern (so wie es Mika und David vorexerziert haben).


Warum darf ein Top-Team nicht daran interessiert sein? In der Zeit, in der es für McLaren-Mercedes um den Titel ging, hat so ein Missverständnis zwischen den beiden Fahrern nur einmal einen Sieg gekostet, was Mika Häkkinen nicht davon abhalten konnte, trotz ungewöhnlicher Umstände seinen Titelgewinn zu wiederholen.
Die Taktik der Gleichberechtigung zweier Top-Piloten, die McLaren und Williams verfolgen, birgt natürlich den Nachteil, dass so theoretisch ein Fahrertitel verloren gehen kann (was aber in der Praxis noch nicht passierte), dafür bietet sie mehr Sicherheit beim Gewinn der Konstrukteurs-WM. Die Taktik der besonderen Stellung eines Piloten und der Unterodnung eines willfährigen zweiten Piloten birgt die Gefahr des Verlustes des Kontrukteurs-Titels, ist aber die sicherere Lösung zum Gewinn der Fahrer-WM.
Vom zweiten Vorteil, den jedoch die McLaren- und Williams-Taktik bietet, profitieren wir als Zuschauer: Sie bietet eine den Ursprüngen des Sports entsprechende Garantie für teaminterne Zweikämpfe, Chancengleichheit und mehr Spannung, die auch bei der technischen Überlegenheit eines solchen Teams gewährleistet ist. Daher verdient die Vorgehensweise dieser beiden Teams den Respekt von uns Zuschauern und Fans des Motorsports.

Die Saison 2002 war ja wohl weniger wegen Ferraris Teampolitik als vielmehr wegen der Unfähigkeit der anderen Teams, seinen Fahrern ein adäquates Auto zur Verfügung zu stellen, eine "Arznei für Schlafgestörte", wie Du es überaus treffend bezeichnest. Die Aktion in Spielberg steht natürlich ausserhalb jeglicher Diskussion, sie war absolut unnötig und hat dem ganzen Sport geschadet. Aber dazu ist ja schon in etlichen älteren Threads eindeutig Stellung bezogen worden. Ich glaube jedoch schon (zumindest meine ich es zu erkennen), dass das Team Ferrari daraus seine Lehren gezogen hat.


1988 wurden von McLaren-Honda ebenso dominante Vorstellungen geboten, die jedoch aufgrund des Titelkampfes zwischen Prost und Senna dennoch mehr als genug Spannung boten. McLaren hat somit bewiesen, dass der Zuschauer nicht der Verlierer einer Saison sein muss, in der ein Team eindeutig dominiert, was in einem Gegensatz zur Ferrari-Vorgehensweise steht, der gravierender nicht sein könnte.
Ob Ferrari wirklich aus der Kritik an der Österreich-Teamorder gelernt hat, bezweifele ich in Anbetracht der Rennen in Ungarn und Italien 02.

Natürlich kann Schumacher einen Konstrukteurstitel nicht alleine einfahren (auch 2002 waren, meinen Berechnungen zufolge, ein paar Barrichello Punkte notwendig), hierfür bedarf es natürlich der Mithilfe eines starken Teamkollegen. Von einem "durchschnittlichen Fahrer" habe ich jedoch nie gesprochen.


(2002 schloss Schumacher die Saison mit 144 Punkten ab, das zweitstärkste Team Williams-BMW mit 92)
Mit einem "durchschnittlichen Piloten" assoziiere ich persönlich immer sofort Rubens Barrichello. Schon 2001 war Ferrari relativ überlegen, dennoch reichte es für Barrichello nur zu WM-Rang drei hinter David Coulthard im unterlegenen McLaren, womit er etwa die Hälfte der Punkte Schumachers eingefahren hatte. Ich erinnere mich an zu viele Rennen, in denen Schumacher siegte, Barrichello jedoch nur einen dritten oder vierten Rang einfuhr, als dass ich ihn als überdurchschnittlichen Piloten bezeichnen könnte, was auch heute durch 1,25 Sekunden Rückstand auf Schumachers Pole-Zeit und Startplatz fünf bestätigt wurde. Man könnte sich sogar die Frage stellen: Sind es nicht gerade seine durchschnittlichen Leistungen, die Barrichello für das Cockpit neben Michael Schumacher qualifizieren?

Selbstredend, überhaupt kein Widerspruch ... nur ist ein "stärkerer" Teamkollege - also einer, der MS wirklich auf der Fahrbahn Druck macht und nicht nur vor der Saison mit dem Mund - entweder zur Zeit nicht in Sicht oder, wenn es ihn denn gäbe (in persona eines Kimi Raikkonen oder Juan Pablo Montoya z.B.), nicht willens (oder anders gesagt, sich zu schade) sich den teampolitischen Vorgaben des Ferrari Teams unterzuordnen. Und damit wären wir wieder am Anfang: Ein Jean Todt wird niemals daran interessiert sein, dass sich zwei Top-Fahrer um die Siege streiten und sich eventuell sogar gegenseitig ins Aus befördern.


Auf den Verdacht, es gebe keinen ähnlich starken Piloten wie Schumacher möchte ich mich gar nicht einlassen.
In der Tat wäre natürlich die Aufgabe der Nr.-1-Stellung durch Schumacher eine der Voraussetzungen, um einen Top-Piloten wie Montoya oder Räikkönen zum Wechsel zu Ferrari zu bewegen. Das Argument der angeblich so großen Gefahr der Kollision zweier gleichberechtigter Teamkollegen wird doch völlig überbewertet, wenn man sich die Häufigkeit derartiger Vorfälle ansieht.

Beitrag Samstag, 08. Mai 2004

Beiträge: 112
@ SLK :Die Taktik der Gleichberechtigung zweier Top-Piloten, die McLaren und Williams verfolgen, birgt natürlich den Nachteil, dass so theoretisch ein Fahrertitel verloren gehen kann (was aber in der Praxis noch nicht passierte), dafür bietet sie mehr Sicherheit beim Gewinn der Konstrukteurs-WM. Die Taktik der besonderen Stellung eines Piloten und der Unterodnung eines willfährigen zweiten Piloten birgt die Gefahr des Verlustes des Kontrukteurs-Titels, ist aber die sicherere Lösung zum Gewinn der Fahrer-WM.

Ich muß SLK Recht geben,McCedes hat ja zwei gleichberechtigte, Nr.2 ,Piloten.Wie sonst ist es zu erklären das sie seit vielen Jahren keinen Blumentopf gewonnen haben.
Gibts die silberne Brille irgendwo zu kaufen? :lol:
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Beitrag Samstag, 08. Mai 2004

Beiträge: 500
Wenn hier schon das Durchzählen von Zitaten als Argument offeriert wird, spricht das nicht unbedingt für die Qualität der These...


Was soll dann noch die Diskussion, wenn jegliche Belege/Zitate von Fachkundigen, also F1 aktive oder ehemalige nichts Wert sind in Deinen Augen?
Dann nützt doch jegliche Argumentation nichts, da Du schon einen Standpunkt vertrittst, von dem Du in keiner Weise mehr abweichen würdest.
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