silverstone98 hat geschrieben:
@AWE
Nein, gar nicht. Du hast völlig Recht, man ist objektiver ohne Lieblingspilot.
Ich freu mich, wir sind zum ersten Mal einer Meinung
Leider ist die Entwicklung enttäuschend und negativ. Aber "dank" der horrenden Ticketpreise, die die Veranstalter wegen der irrsinnigen Antrittsgebühren mittlerweile verlangen, ist der Zuschauerzuspruch ja auch in Deutschland extrem rückläufig.
Hockenheim hatte 2010 trotz 6 deutschen Fahrern inklusive Schumacher-Comeback 65.000 Besucher. Vor zehn, zwölf, fünfzehn Jahren waren es doppelt so viele und regelmäßig ausverkaufte Häuser. Ich finde das sehr schade.
Weiß nicht, ob das thematisch hier reinpasst, eher nicht, aber hier ein Video, dass das Ganze sehr gut verdeutlicht meiner Meinung nach. Tut mir leid, dass ich dir schon wieder mit Schumacher kommen muss, aber es repräsentiert das damalige Fan-Potential einfach sehr gut. Ignorier das rote Auto einfach, es geht um die Stimmung, und die ist sensationell:
http://www.youtube.com/watch?v=fL6xvow--ioIch war leider noch nie live bei einem Grand Prix vor Ort, also korrigiert mich, wenn das heutzutage immer noch solche Ausmaße hat, aber zumindest im Fernsehen kommt es nicht annähernd so rüber.
Nun waren wir mal ganz kurz einer Meinung
Was das "damalige Fan-Potential" betrifft ,so bin ich der Meinung das es eher zur Rückläufigkeit der Zuschauerzahlen beigetragen hat ,als die hohen Eintrittspreise . Wann waren die größten Zusschauerzahlen in Hockenheim und in der Eifel ( die 50er mal
raus gelassen ) ? Wie war zu dem Zeitpunkt der gesellschaftliche
Stellenwert ( sprich das Interesse der breiten Öffentlichkeit ) an der F1 . Mit Schumi (tut mir leid ,das ich mit ihm kommen muss ) ,
bekam die F1 in Deutschland eine Breite ,die sie vorher nie hatte .
Das Ergebnis waren Kampfsauf-Olympiaden auf den Campingplätzen rund um Strecke , fanatische ,zu großen Teilen besoffene "Fans" ,die alles nieder brüllten ,was ihren Helden nicht
anfeuerte . Das hat unter anderem dazu geführt ,das eingefleische
Race -Fans dem Event fern blieben. Das Ergebnis war das Fahrer unter Polizeischutz gestellt werden mussten ,das Streckenhotels teilweise geräumt werden mussten ,weil Drohungen eingingen .
Ich kenne viele Race-Fans die vor 20 Jahren noch 2-3 Grand Prixs besucht haben und dann mitte der 90er sagten,ne das muss ich mir nicht antun . Das sind die ,die unabhängig von aufgepuschten Helden eine sichere Bank für die Streckenbetreiber waren und die heute nicht mehr kommen .
Jetzt kannst du kommen und mir erzählen ,das in Italien schon immer fanatische Heldenanbeter unterwegs gewesen sind ,aber italienische Ferraristi sind irgendwie was besonderes . Die machen die Konkurenz der eigenen Helden nicht nieder oder sind auf Krawall gebürstet .
Ich sag dir ganz ehrlich ,ich würde auch zu keinem Grand Prix fahren und mir dort für teueres Geld irgend eine Fahnenstange in die Rippen hauen lassen ,mich von irgendwelchen Fanatikern ( meist ohne jeden Schimmer von der F1 ) ,egal ob nun Schumi-lastig ,Alfonsien oder letztes Jahr gesehen ganz neu auch Vettel -
"anhängern" anpöppeln lassen und womöglich auf einer Tribüne sitzen müssen ,wo vor dir eine Mannschaft unbedingt in jeder Runde ihrem Helden stehend mit 2 m2 großen Fahnen zuwinken muss und hinter dir eine Truppe sitzt wo du aufpassen musst ,das es dir nicht warm den Rücken runter läuft .
Besonders auffallend in Spa und dem Deutschland GP .
Selbst in Ungarn wo jedes Jahr halb Finnland seine Alkoholvorräte auffüllt ,sieht man sowas weitaus seltener .
Aber wie gesagt das ist mittlerweile kein reines Schumi-Phänomen mehr .Leider sieht man das gleiche aktuell auch massiv bei den Alfonsinen .
Ich nenne das Fussballmentalität an der Rennstrecke . Meiner Meinung nach der Sargnagel für den Rennsport