Mr_Mutt hat geschrieben:
ceniza hat geschrieben:
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Mit geschätzten 400 Millionen Euro pro Jahr liegt Toyota in der Rangfolge der Spitzenbudgets weit vorne, doch durch das neue Maßnahmenpaket sollen mindestens 30 Prozent kurzfristig eingespart werden können. Am Betrieb des Rennstalls soll sich wenig ändern. "Mir machen die neuen Regeln zurzeit mehr Sorgen als das Budget", beschrieb Teamchef John Howett gegenüber der britischen 'BBC'.
Toyota hat vor "zu bleiben" trotz schlechter wirtschaftslage!
Wenn sie wegen der neuen Regel gehen, dann kann ich sie gut verstehen. Es steht halt nicht jeder auf Max und Bernies stupider Einheitssparshow mit teamspezifischen hauptsache-die-Show-stimmt-Regeln.
Welche Regeln sollen es denn bitteschön sein, damit die Hersteller gleich welcher Kulör (couleur) inspiriert werden an dieser Showveranstaltung weiterhin teilzunehmen, obwohl sie im Firmengeschäft plötzlich rote Zahlen schreiben?
Nein, das hat nichts mit den Regeln zu tun. Für die Hersteller ist diese Formel 1 eine reine Werbeveranstaltung und eine puristische Imageshow. Werbung muss jeder machen, damit sein Name als Typus bei jedem im Gedächtnis bleibt, damit das Produkt als solches omnipräsent ist und der Wiedererkennungswert ins Gehirn des simplen Verbrauchers eingehämmert wird. Die Strategien, die die Firmen dabei fahren, sind durchaus unterschiedlich. Audi, Volkswagen und auch so ziemlich viele andere Hersteller sind bis jetzt sehr gut damit gefahren, auf die Formel 1 als Werbeveranstaltung zu verzichten, andere dagegen halten die Formel 1 für die geeignete Plattform, um ihre mehr oder weniger createurgerechten Produkte anpreisen zu können.
Eigentlich war der Sinn der Formel 1 ursprünglich ein anderer. Nicht der einer reinen Werbeplattform für Autohersteller.
Auch Toyota muss sich in diesem Sinne dem Doktrin des Marktes beugen, und irgendwann, wenn es mit den Absatzzahlen weiter zurückgeht und die Zahlen noch mehr ins Rote wandern, wird sich auch der weltweit grösste Automobilhersteller aus dieser Rennserie verabschieden, ebenso wie vielleicht noch einige andere.
Anders herum gedacht: Seit der Dominanz dieser ganzen Grosskonzerne in der Formel 1 hat sich diese viel zu sehr in Abhängigkeit von diesen gebracht. Steigt ein Konzern nach dem anderen nunmehr aus, weil es ihm finanziell schlecht geht, so sieht es mittlerweile schlecht aus für diese Veranstaltung. Für kleine private Rennställe sind die Kosten für eine Teilnahme momentan derart unüberschaubar hoch, dass niemand nur überhaupt daran denkt, auf sein Risiko hin dabei mitzumachen.
Kostensenkungsmassnahmen sind demzufolge richtig - auch wenn sie dem simplen Zuschauer nicht schmecken. Und auch wenn diese Massnahmen für die Hersteller zuerst einmal wieder neue Kosten zur Entwicklung neuer regelkonformer Fahrzeuge verursachen. Letztendlich kann die Formel 1 nur überleben, wenn sie a) kleinen Privatteams von der Kostenseite her einen Einstieg ermöglicht, ohne dass sich diese dem enormen Druck der Hersteller ausgesetzt sehen, und wenn b) die Streckenbetreiber keinem derartigen Kostendruck ausgesetzt sind, der sie als Privatunternehmen jeglicher Chance auf betriebswirtschaftlichen Gewinn beraubt.
All dies sehe ich zur Zeit nicht.
Ich sehe eher ein Monstrum Formel 1, das auf Biegen und Brechen eine Hurraveranstaltung aufrecht erhalten will, die total an den wirtschaftlichen Gegebenheiten vorbeigeht.