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Beitrag Mittwoch, 18. April 2012

Beiträge: 5468
Nachdem mein Freund lepluslent seine "Drohung" nicht wahr gemacht hat, fang ich jetzt mal an und eröffne diesen Thread zur Rolle der Nationalität im Spocht.

Wohlgemerkt, wir sind hier zwar ein deutschsprachiges Forumj, aber kein deutsches.

Das heißt, hier schreiben und lesen Menschen aus aller Herren Länder, die der Sprache mächtig sind, Und das finde ich auch gut so.

Aber zur Grundfrage: Spielt für euch die Nationalität in der F1 eine Rolle?

Bevorzugt ihr Fahrer aus Brasilien oder Monaco, weil ihr selbst Brasilianer oder Monegassen seid?
Oder findet ihr spanische Fahrer blöd, weil der spanische König verdientermaßen bei der Elefantenjagd auf den Popo gefallen ist?

Bitte um rege, gerne auch polemische Beteiligung, die aber bitte persönliche Beleidigungen außen vor lässt.
I´m the bad dream
that f********* just had today...

Beitrag Mittwoch, 18. April 2012
Lua Lua

Beiträge: 517
Das könnte wirklich eine interessante Diskussion ergeben!
Durch die Medienkultur in Deutschland hat es sich einfach ergeben, dass man seine Landsmänner gesondert behandelt. Hier sind die Schlagzeilen immer auf einen Deutschen gemünzt. "Vettel nur Fünfter" statt "Hamilton gewinnt" oder so. Weil das generelle Interesse für einen Sport und eine Person in den Massenmedien gemacht wird und nicht in den Fachmagazinen, wo es sportlichere Schwerpunkte gibt.

Ich kann mir aber nicht erklären, warum es vor allem in Deutschland so ist, dass man vorrangig Einzelsportler unterstützt und auch nur die, die besonderen Erfolg haben. Für Mercedes, BMW etc. interessiert man sich sehr viel weniger als für Ferrari in Italien oder Renault in Frankreich. Das Gleiche passiert in anderen Sportarten. Wo manche Länder ihr Radteam anfeuern egal ob es gerade mies um es steht oder nicht, interessiert es hier keinen, was aus den deutschen Ställen wird, solange nicht ein Deutscher ganz vorne mitfährt.

Es gibt einfach keine lang anhaltende Treue gegenüber einem Team oder einem Einzelsportler, geschweige denn zu einem Sport insgesamt, was mich am meisten verwundert. Ich habe den Eindruck, dass man in Deutschland nur hinschaut solange etwas erfolgreich und gerade in Mode ist und wenn dann eine Krise kommt, bricht die ganze Aufmerksamkeit ein. Man ist groß darin, Begeisterung zu entfachen, aber ebenso groß darin, sie wieder zu löschen. Strohfeuer-Land Deutschland. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es jenseits des Fußballs auch keine gemeinsame Leidenschaft für irgendeinen anderen Sport geben kann. Nicht dauerhaft. Man denke nur an Tennis.

Es ist ok, seinen Landsleuten die Daumen zu drücken. Man lernt sie durch die Medien und die gemeinsame Sprache einfach besser kennen als die anderen Beteiligten aus aller Welt. Man kann sich darüber besser mit ihnen identifizieren. Aber gerade die Medien sollten auch mal daran denken, dass sie ein Thema nicht immer nur auf die Nation und die derzeitige Begeisterungsmode münzen. Es sollte nicht immer nur Schlagzeile sein, welcher Deutsche gerade was getan, erreicht oder nicht erreicht hat, sondern einfach mal etwas neutraler über das berichten, was relevanter ist. Dass ein Ausländer gewonnen hat und nicht dass ein Deutscher diesen und jenen Platz erobert hat. Die Prioritäten nicht umkehren.
Seine Grundsätze sollte man sich für die großen Gelegenheiten sparen, für die kleinen genügt Erbarmen. (Albert Camus)


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