Alkoholwerbeverbot

Die Finanzkrise einiger F1-Teams könnte noch ärger werden: Die EU erwägt offenbar ein Verbot von Alkoholwerbung – ähnlich dem Tabakwerbeverbot, das der Formel-1 sehr geschadet hat. Marken wie Marlboro, West, Camel, John Player Special und Lucky Strike waren über Jahre und Jahrzehnte treue Geldgeber der GP-Szene. Schnelle Autos, hübsche Frauen, coole Rennfahrer – da durfte die Zigarette einfach nicht fehlen.

Mit dem Tabakwerbeverbot fiel für die Formel-1 eine riesige Einnahmequelle weg. Gleiches könnte nun in Sachen Alkohol passieren. Force India wird von Smirnoff gesponsert, die Williams-Boliden sind im Martini-Gewand lackiert, bei McLaren prangert Johnnie Walker als Geldgeber auf dem Fahrzeug. Und das sind nur drei Beispiele. Fallen diese Einnahmen nun weg könnten Teams wie Force India oder Williams erst Recht in Finanznöte geraten.

Aber auch unabhängig von der Formel-1: Muss Tabak- und Alkoholwerbung wirklich verboten werden? Letztlich hat der Mensch und Konsument an sich auch eine gewisse Selbstverantwortung. Regelungen sind vollkommen wichtig, wo sie auch andere Menschen betreffen. Das Nichtraucher-Gesetz in öffentlichen Gaststätten und Lokalen etwa. Aber ein Werbeverbot ist ein Schritt zu viel. Was kommt als nächstes? Werbeverbot für Schokolade, weil auch das in Massen nicht gesund ist?

Neue Sponsoren in der Formel-1 sind in der Regel eher kleinerer Natur. Der Devisenhändler Exness wurde kürzlich als Red-Bull-Geldgeber präsentiert, Puma hat die Partnerschaft mit Mercedes verlängert, Avanade wurde IT-Partner von Williams und dank der Verpflichtung von Esteban Gutiérrez als Testfahrer hat bei Ferrari das Telekommunikationsunternehmen America Movil angebissen.