1972 begann Suzuki im Kartsport. Zu dieser Zeit war noch keine 12 Jahre alt, denn am 8. September 1960 wurde er in der japanischen Hauptstadt in Tokio geboren. Suzuki ist Japaner, hat aber indische Vorfahren. Dabei ist es durchaus gut, dass er in Japan gelebt hat, denn während in Indien erst seit wenigen Jahren das Interesse am Motorsport steigt, hat Japan bereits eine eigene Motorsportkultur. Es gibt quasi jede Rennserie in Japan, die es auch in Europa gibt, mit Ausnahme der Formel-1. Suzuki schloss sich der japanischen Leidenschaft an. Erst als Rennfahrer, dann als Teambesitzer. Sein Team streckte sich bereits über den ganzen Globus, natürlich in Japan in diversen Serien, aber auch in der amerikanischen Formel-1 (der IndyCar), sowie in der Formel-1.
1979 fuhr Aguri Suzuki die ersten Rennen in der japanischen Formel-3, im Team Italy und einem Ralt Toyota. 1980 gab es die ersten Resultate: Er wurde Gesamt-13. 1981 wechselte Suzuki zum Mitaka Racing Team und wurde mit dem March Toyota schon Gesamt-7., mit dem ersten Podestplatz seiner japanischen F3-Karriere. 1983 wurde für Suzuki eine Traumsaison: Suzuki fuhr für Hayashi Cars, einem japanischen Team, das Minoru Hayashi gehörte. Der Japaner gründete auch die Rennwagenfirma Dome, mittlerweile die bestbekannteste japanische Chassisschmiede. 1996 baute Dome auch einen F1-Boliden, aber als Honda keine finanzielle Unterstützung zusicherte, verliefen die Formel-1-Pläne in den Sand. Den Hayashi Toyota 321, den Suzuki 1983 bis zur Vizemeisterschaft in der japanischen F3 brachte, wurde von Masao Ono konstruiert, der später auch in den F1-Projekten von Maki und Kojima verwickelt war. Aguri Suzuki startete viel versprechend in die neue Saison, mit 2 Siegen. Es sollten aber auch die einzigen beiden Saisonsiege von Suzuki bleiben. Am Ende hatte nur ein Fahrer mehr Punkte auf dem Konto, nämlich Landsmann Yoshimasa Fujiwara, der bei Suzukis Siegen jeweils 2. wurde. 1984 fuhr Suzuki keine volle Saison mehr in der Serie, fuhr nun aber für Central einen March Nissan. Er gewann ein Rennen vor dem späteren Meister Syuuji Hyoudou, der für Hayashi fuhr. 1985 machte Suzuki neuerlich einen Anlauf auf den japanischen F3-Titel, scheiterte aber dieses Mal an Kouji Satou.
Noch während er in der Formel-3 voll involviert war, sollte Aguri Suzuki 1984 in der japanischen Formel-2 die ersten Gehversuche machen, im Autobacs-Team, das seinem späteren Manager Fumio Akita gehörte, der später bei Super Aguri in der Formel-1 auch Teilhaber war. Die ersten Rennen gab es dann erst 1985 bei NC Speed. Mit dem March BMW wurde er Gesamt-15. 1986 fuhr er ein paar Rennen für Yura Takuya Racing, also jenem Team, aus dem 1987 das Footwork-Team war, das Anfang der 90er Jahre bei Arrows in der Formel-1 involviert war. Mit dem March Yamaha wurde Suzuki Gesamt-13. 1987 blieb er in dem Team und wurde auf den Titel angesetzt. Das Ziel verfehlte er knapp, hinter Kazuyoshi Hoshino, der mit seinem eigenen Team antrat, wurde er nur Vizemeister. Dafür gewann er 2 Rennen. Das man mit Geduld alles erreicht, zeigte er 1988, denn nun schaffte er auch endlich den Titel in der Serie.
Japanische Formel-3000 Saison 1988
1. Aguri Suzuki (JPN); 45 (Footwork; March Cosworth Yamaha)
2. Kazuyoshi Hoshino (JPN); 43 (Impul; Lola Mugen Honda)
3. Emanuele Pirro (ITA) 25 (Middlebridge; Reynard Mugen Honda)
4. Masanori Sekiya (JPN) 18 (Leyton House; Lola Mugen Honda)
5. Geoff Lees (GBR) 15 (Le Mans; Reynard Mugen Honda)
6. Takao Wada (JPN) 15 (Advan Sport Pal; Lola Mugen Honda)
7. Kunimitsu Takahashi (JPN) 12 (Nova; Lola Mugen Honda)
8. Hideki Okada (JPN) 10 (Nova; Lola Mugen Honda)
9. Masahiro Hasemi (JPN) 4 (Speedstar; Lola Mugen Honda)
10. Ross Cheever (USA) 4 (Dome; Reynard Cosworth Yamaha)
11. Ukyo Katayama (JPN) 2 (Ba-Tsu; Lola Mugen Honda)
12. Keiji Matsumoto (JPN) 1 (Meiju; March Mugen Honda)
Beim Japan GP 1988 gab Suzuki dann sein F1-Debüt, im Larrousse-Team. Dass Suzuki eine F1-Chance bekam, wurde erst kurzfristig klar gemacht, als Yannick Dalmas krankheitsbedingt die letzten 2 Rennen der Saison auslassen musste. Deutschen Medien verriet er 2007: „Das war sensationell“, erinnerte sich der Japaner. „Es war Dienstag und ich saß auf meinem Sofa als das Telefon klingelte. Teamchef Eric Broadley rief an und fragte, ob ich Zeit hätte, für sie einen Grand Prix zu fahren. Natürlich hätte ich Zeit, aber wann das wäre habe ich gefragt. Er meinte kommenden Sonntag. Da war ich platt, aber auch begeistert. Ich hatte keine Erfahrung mit dem Rennwagen, hatte ihn vorher noch nie getestet.“ Dafür schlug er sich aber recht wacker: Suzuki startete unmittelbar hinter Teamkollege Philippe Alliot von Platz 20 aus und wurde im Lola Ford LC88 am Ende 16. Für den Australien GP setzte Gerard Larrousse, einst selbst Rennfahrer, später auch F1-Teamchef bei Renault, aber wieder auf einen Franzosen, nämlich Pierre-Henri Raphanel. Damit war Suzuki erst Mal wieder raus aus der Formel-1, aber nur bis zum Saisonstart 1989!
Für die Saison 1989 bekam Aguri Suzuki einen Stammvertrag bei Zakspeed. So toll das erst einmal klingen mag war das aber ganz und gar nicht: Kein einziges Mal schaffte es Suzuki mit dem völlig unterlegenem Zakspeed Yamaha 891 in die Startaufstellung. Sein Teamkollege, der Deutsche Bernd Schneider, schaffte das immerhin 2 Mal, war in den Vorqualis meist auch schneller als Suzuki, der bei Zakspeed auch dank Yamaha untergebracht wurde. Trotz der bescheidenen Leistungen bekam er auch 1990 einen neuen Stammvertrag – er kehrte für 2 Jahre zu Larrousse zurück. Am Steuer eines Lola Lamborghini 90 schaffte er es mit Platz 6 beim Großbritannien GP auch erstmals in die Punkte. Ansonsten war die Saison eher von vielen Ausfällen von Suzuki und Larrousse geprägt, aber auch vom absolutem Highlight bei Suzukis Heim-GP im japanischen Suzuka. Dank einiger Ausfällen und einem chaotischem Rennverlauf schaffte Suzuki die Sensation und fuhr hinter dem Benetton-Ford-Duo Nelson Piquet und Roberto Moreno als 3. auf das Treppchen, als erster Japaner und lange Zeit auch als einziger. Erst Takuma Sato brachte gleiches im erheblich besserem BAR Honda zu Stande, 2004 beim USA GP im Motorsportmekka Indianapolis. Ausgerechnet Sato fuhr später auch im F1-Team von Suzuki. Nur weil Honda ein Auffangbecken für Sato brauchte, nachdem Rubens Barrichello verpflichtet wurde, trieb die F1-Pläne von Suzuki ins Endstadion. Dass das Super-Aguri-Team in die Formel-1 kam, war für Suzuki schon klar, als er 1996 sein Team gründete. Suzuki: „Ich dachte die ganze Zeit eigentlich nur daran, wie ich in die Formel-1 kommen würde.“
F1-Qualiteamduelle von Aguri Suzuki
Aguri Suzuki – Philippe Alliot 0:1
Aguri Suzuki – Bernd Schneider 5:11
Aguri Suzuki – Eric Bernard 12:19
Aguri Suzuki – Bertrand Gachot 1:0
Aguri Suzuki – Michele Alboreto 3:13
Aguri Suzuki – Derek Warwick 7:9
Aguri Suzuki – Rubens Barrichello 0:1
Aguri Suzuki – Olivier Panis 0:6
Gesamt: Aguri Suzuki – Teamkollege 28:60
Die Saison 1991 zeigte einen klaren Abwärtstrend. Gab es beim USA GP zunächst noch einen WM-Punkt, so fiel Aguri Suzuki ansonsten fast nur aus, oder – was vor allem gegen Ende der Saison einige Male vorkam – schaffte es erst gar nicht, sich zu qualifizieren. Auch wenn das zur damaligen Zeit aufgrund der Vielzahl an Teams, die um die 26 Startplätze kämpften, keine Kunst war, war es doch eine Schande für Suzuki. Dass Suzuki 1991 überhaupt noch ein Jahr bei Larrousse fahren konnte, stinkt Suzuki im Nachhinein. Denn 1990 hat Suzuki bei Benetton einen Vertrag unterschrieben, aber Larrousse pochte auf den Zweijahresvertrag. Dank dem japanischen Engagement von Wataru Ohashi und dessen Footwork-Firma im Arrows-Team fand die F1-Karriere von Aguri Suzuki aber noch eine Fortführung. Bei Footwork blieben Punkte allerdings aus. Und so stand er 1994 ohne ein F1-Cockpit da.
Bei Jordan stieg er kurzzeitig für ein F1-Rennen noch mal in einen F1-Boliden, beim Pacific GP im japanischen Aida. Damals war bei Jordan Eddie Irvine für 3 Rennen gesperrt worden, weil er eine heftige Massenkarambolage während des brasilianischen Grand Prix auslöste, der in einen Überschlag von Benetton-Ford-Pilot Jos Verstappen mündete. Der Suzuki-Einsatz im Jordan Hart, der mit einem Unfall nach einem Lenkungsdefekt endete, war nur eine einmalige Sache, aber Mugen Honda brachte Aguri Suzuki 1995 zu einer letzten F1-Saison bei Ligier unter. Bei Ligier fuhr er beim Deutschland GP als 6. seinen letzten von insgesamt 8 WM-Punkten. Suzuki fuhr aber nicht die ganze Saison, sondern war bei Ligier nur bei 6 Wochenenden gemeldet. Den Rest fuhr Martin Brundle. Beim vorletzten Saisonrennen in Japan trat Suzuki im Rennen gar nicht mehr an, weil er zuvor einen schweren Unfall im Training hatte und sich dabei am Genick verletzte. Es war sein letzter F1-Auftritt bis er später mit einem eigenen Team antrat. 2007 machte Suzuki auch eine Gaudi-Testfahrt im Aguri Honda.
F1-WM-Statistik: Aguri Suzuki
63 Rennen (Rang 93 in der ewigen Bestenliste)
22 Nichtqualifikationen (Rang 11)
8 WM-Punkte (Rang 180)
3-Mal knapp außerhalb der Punkteränge (Rang 81)
1 Podestplatz (Rang 132)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 5,819% (Rang 308)
Ausfallquote: 60,317% (Rang 319)
Durchschnittliche Startposition: 16,712 (Rang 340)
GP für Teams
1. Footwork (1992/’93): 30 GP
2. Larrousse (1988/’90/’91): 27 GP
3. Ligier (1995): 5 GP
4. Jordan (1994): 1 GP
Aguri Suzuki fuhr auch bei einigen Sport- und Tourenwagenrennen. So startete er Ende der 80er Jahre, sowie von 1996 bis 1998 beim 24 Stundenrennen von Le Mans. 1994 wurde er in der japanischen Tourenwagenmeisterschaft in einem Toyota Gesamt-5. Ansonsten tauchte er sporadisch bei wenigen Tourenwagenrennen auf.