"Mein Herz klopft, eine echt tolle Maschine." Valentino Rossi zeigte sich sehr begeistert, als er am Montag seine Ducati GP12 in ihrem neuen Gewand vorstellen durfte. Neben der Veränderung unter der Verkleidung hat sich auch außen ein wenig getan. Die Ducati ist weniger rot, der Weißraum auf der Seite ist größer geworden und wo an der Spitze die Nummer prangt, umrahmen nun grüne Streifen den etwas größeren, weißen Bereich vor der Scheibe. Wichtiger als die Lackierung sind aber natürlich die inneren Werte der Maschine und mit dem neuen Chassis und dem größeren Motor soll 2012 alles besser werden.

"Ich hoffe, wir können wieder stark sein. In den vergangenen Jahren gab es viele Änderungen, es gab aber auch tolle Rennen und Kämpfe. Wir haben an dieser Maschine hart gearbeitet und sie zu den Tests nach Sepang gebracht. Filippo [Preziosi] und das Team haben sich viel Mühe gegeben. Die Maschine hat sich zum Vorjahr stark verbessert, jetzt brauchen wir Zeit, damit wir Freundschaft mit ihr schließen. Wir sind beinahe bereit. Jetzt kommen noch die Tests in Jerez und im April geht es dann los", zeigte sich Rossi voller Tatendrang.

Mehr Gefühl

Für Nicky Hayden stand derweil fest, die Maschine ist in vielen Bereichen besser geworden. Der Zugewinn von 200cc gefiel ihm sowieso. "Das Chassis ist aber ein großer Schritt nach vorne. Wir haben mehr Gefühl und die Anpassungen sind leichter zu machen. So können wir am Rennwochenende leichter den richtigen Weg finden. Die Elektronik hat sich etwas verändert, aber das ist in der MotoGP normal - die Elektronik ändert sich immer", sagte er. Das muss sie auch, um die immer größer werdende Kraft der Maschinen per Traktionskontrolle und Anti-Wheelie-System auch richtig im Griff zu haben.

Dennoch ist die Ducati nach wie vor keine einfache Maschine. Rossi sagte, vom Fahren her sei sie zwar nicht so anders als andere, aber man müsse sie respektieren. "Sie gibt einem ein tolles Gefühl, aber sie verlangt auch viel von dir." Das durfte Rossi bei den Wintertests auch bemerken. Beim ersten Sepang-Test lief alles wunderbar, nach den drei Tagen war er zufrieden, nur ein paar Probleme am Kurvenausgang beschäftigten ihn noch. "Beim zweiten Test wollten wir das Problem lösen, schafften es aber nicht. Daher war der zweite Test nicht so gut wie der erste und wir standen von der Position her nicht so gut da."

Aufs Podest, was sonst?

Das Ziel hat sich aber nicht verändert, Rossi und Hayden wollen um Spitzenplätze fahren. Hayden sagte dazu: "Natürlich hoffen wir auf das Podest, sonst könnten wir auch gleich nach Hause gehen. Wir haben eine bessere Maschine und sind ein tolles Team. Jetzt müssen wir die Teile nur zusammenfügen. Die MotoGP ist nicht einfach, da gibt es harte Gegner. Wir stellen uns der Herausforderung." Dem musste Rossi zustimmen und versprach, dass die GP12 bei jedem Rennen Verbesserungen haben wird. "Mit dieser neuen Konfiguration können wir viel einfacher Anpassungen und Änderungen machen. Die Trainings sind kurz, daher sind die schnellen Anpassungsmöglichkeiten gut."