Der 500ccm-Weltmeister Kevin Schwantz hat in einem Brief von seinem Freund Marco Simoncelli Abschied genommen. Auszüge:
"Als ich Marco Simoncelli das erste Mal traf, war das mit Valentino zusammen und ich glaube, es war 2003 oder 2004. Er ging gerade seine Grand Prix Karriere an und wir gingen beim Barcelona GP zum Abendbrot. Ich sagte: 'Wer ist dieser Junge? Er ist zu groß! Er wird nie etwas werden.' Aber Valentino sagte: 'Nein, er ist richtig schnell, richtig gut'. Und natürlich hatte Valentino recht."
"Marco Simoncelli war nicht nur ein schneller Racer mit einem Haufen Talent und Potenzial, er war auch ein toller Junge. Er hatte einfach immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Er war happy, Rennen zu fahren. "
"Es gab in unserem Sport gerade drei Spitzenleute und jetzt sind es noch zwei. Das wird einigen Leuten jetzt vielleicht unter die Haut gehen, wenn ich das sage, aber das sind Maverick Vinales, Marc Marquez und es war Simoncelli. Diese Jungs waren immer gute Leute für den Sport. Sie sahen immer aus, als würden sie Spaß haben. Es wird immer diese Pedrosas geben. Es wird immer die Stoners geben. Aber wenn Valentino ein Mal weg ist, verliert der Sport seinen ganzen Charakter."
"So populär Sic auch war, so viele Fehler er dieses Jahr noch machte, so viele Motorräder er noch schrottete - er hatte immer etwas zu sagen und er hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. Er hatte immer Zeit, um zu quatschen. 'Ich lerne. Ich mache Fehler. Ich fahre diese Motorräder nicht schon zehn Jahre, ich weiß nicht, was ich machen soll.' Für mich war er eine Art Old-School. Sehr wie ich auch. Noch nicht sehr komplett, als er das erste Mal auf diesem Motorrad saß, als Fahrer nicht geschliffen, aber er bekam es in den Griff, was es brauchte, und das war wichtig. Nicht nur die nächste Kurve, aber das Ergebnis am Ende des Tages."
"Er und ich schrieben uns vermutlich mehr SMS, als es Spies und ich tun. Ich schrieb ihm nach einem Rennen, schrieb ihm vor einem Rennen. Gerade erst vor dem Grand Prix in Australien. Ich sagte: 'Alles, was du tun musst, ist einen guten Start erwischen, an Stoner bleiben und mit ihm ein paar Runden mithalten. Ein klein wenig Druck und wer weiß was passiert.' Nach dem Rennen schrieb er mir. 'Ah', sagte er, 'Ich hatte nicht die Pace um an Casey dran zu bleiben, aber ich bin mit dem Resultat glücklich. Es war ein harter Kampf, um überhaupt anzukommen.' Und ich schrieb ihm zurück: 'Yeah, das ist toll.' Er sagte: 'Du kommst nach Valencia, oder?' Und ich schrieb ihm zurück: 'Ja, natürlich.' Er sagte: 'Wir sehen uns in Valencia.'"
"Er war einfach einer der Jungs, die so eine große Zukunft in unserem Sport hatten. Es ist ein unglücklicher Lebensstil, den wir gewählt haben, denn manchmal kann der richtig, richtig brutal sein. Es kann so unverzeihlich sein."
"Er wird von allen so schmerzlich vermisst werden. Seine Familie, das sind so nette Leute. Sein Vater, seine Mutter, seine Schwester, seine Freundin, alle. Alle, die ich jemals durch Marco getroffen habe, waren so nett, wie es netter nicht ging. Ich weiß nicht genau, wann die Beerdigung sein wird, aber es gibt nicht viele Zweifel, dass ich dort sein werde. Es wird kein einziges trockenes Auge geben."
"Vor dem Rennen in Malaysia schrieb ich ihm keine SMS. Ich schickte seinem Telefon nachher einen Text, der einfach lautete: '58 Forever. Rest in peace, Ciccio.'"
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