Ausgerechnet an dem Tag, an dem Valentino Rossi zum ersten Mal an einem Rennwochenende mit der teilweise mit einem Aluminium-Rahmen ausgestatten Ducati trainieren wollte, fiel am Nachmittag der Strom aus und das Training musste gestrichen werden. Damit war der Freitag im Motorland Aragon für den Italiener ein eher unangenehmer, denn nach dem Vormittagstraining, an dem er mit der neuen Maschine Achter geworden war, hatte er sich entschieden, das Motorrad auch den Rest des Wochenendes einzusetzen und durch den Trainingsausfall viel Zeit für die Abstimmungsarbeit verloren.
"Jeder hat irgendeinen Nachteil, weil wir diesen Nachmittag Zeit verloren haben, wir aber mehr, weil wir die verschiedenen Abstimmungen der Maschine besser verstehen müssen", erklärte Rossi. Dass die MotoGP am Samstagmorgen 30 zusätzliche Trainingsminuten erhalten hat, sah er nicht als große Hilfe an. "Ein längeres Training ist sicher schlechter als zwei kürzere Trainings, vor allem für die Arbeit an der Maschine. Aber wir können sie morgen besser verstehen und werden mit dem Aluminium-Rahmen weitermachen", sagte er.
Kein schlechtes Gefühl
Immerhin ein wenig Optimismus mit der neuen Maschine hatte Rossi am Freitagmorgen bereits tanken können. Er musste aber anmerken, dass der Fortschritt, den die Neuerungen gebracht haben, nicht gleich dazu führen wird, dass Ducati nun an der Spitze mitfährt. "Unser Potential war heute Morgen nichts Besonderes, aber das Gefühl war nicht so schlecht. Für mich war der erste Eindruck wie [beim Test] in Mugello - wir haben die Maschine beim Richtungswechsel verbessert. Sie hatte etwas Untersteuern, aber das Gefühl an der Front war nicht so schlecht", meinte Rossi.
Da gerade das Gefühl an der Front immer ein Problem war, erachtete der Italiener eben genau das als kleinen Schritt nach vorne. Am Samstag wollte er nun schauen, ob er und seine Crew alles noch etwas besser verstehen können. Was seine Möglichkeiten betraf, so wusste er, dass die rund 1,4 Sekunden Rückstand auf Dani Pedrosa im ersten Training zu groß waren, aber Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso, die rund sechs beziehungsweise rund acht Zehntel vor ihm lagen, sah er in Reichweite. "Wir hoffen, dass wir morgen näher dran sind, denn der Abstand, vor allem zu Dani, ist weiter riesig. Aber wir sind nicht so weit von Dovi und Simoncelli weg."
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