Der dreifache 500cc-Weltmeister Kenny Roberts Sr. denkt darüber nach, wieder mit einem eigenen Team in die MotoGP zurückzukehren. Allerdings wird King Kenny das nur machen, wenn der finanzielle Rückhalt dafür auch groß genug ist. Roberts' Team KR fuhr bis Ende 2007 in der Weltmeisterschaft mit, dann stieg man wegen fehlender Sponsoren aus. "Ich käme nur zurück, wenn das Geld dafür stimmt, denn wir haben vier Jahre ohne richtiges Budget für ordentliche Arbeitsbedingungen herum gekämpft", sagte Roberts gegenüber Reuters.
Nur überleben reicht nicht
So konnte er nur überleben und seine Leute weiter beschäftigen, mehr sei aber nicht drin gewesen. "Ich bin nicht mehr daran interessiert, einfach nur zu überleben. Bis sich etwas ergibt, das ausreicht, um es richtig zu machen, mache ich auch gerne nichts", meinte King Kenny. Die beste Saison des Team KR war 2006, als es zwei Podestplätze gab, im Jahr darauf ging es wieder bergab. Roberts betonte, dass es für Amerikaner im Motorradrennsport immer schwierig ist, weil man dort eher ein Nischendasein fristet.
"Es war hart, als ich als Amerikaner mit dem Rennsport begann, denn es gab keine guten Amerikaner. Und als Teambesitzer ist es genauso, denn in Amerika ist der Sport nicht wirklich bekannt. Es ist nicht wie in Europa. In Italien ist es einfacher, deine kleinen Sponsoren zu finden, um die Lücken zu füllen, aber in Amerika ist das unmöglich. In Amerika wird da nichts gemacht, niemand will was davon wissen. Der Sport wächst und die Viertakter haben ihn viel teurer gemacht. Das Sponsoring hier ist mit dem Wachstum der Viertakter und den Kosten nicht mitgezogen. Da sind wir vor eine Wand gelaufen", sagte Roberts.
Aktuell ist der Weltmeister von 1978, 1979 und 1980 vorrangig mit Golf beschäftigt, sein Sohn, Kenny Jr., der im Jahr 2000 den Titel in der Königsklasse holte, hat eine Familie gegründet. "Junior zieht zwei Kinder auf und ich habe meinen jüngsten Sohn mit der Arbeit an der Ranch betraut. Wir ziehen zu einem neuen Golfplatz", erklärte er. Die MotoGP hat er immer noch im Auge und er erinnert sich gerne daran, wie er die Szene Ende der 70er aufgemischt hat, als er mit seinem ungewöhnlichen Fahrstil, den er von den Dirttracks mitgebracht hatte, auftauchte. Er führte die Knieschleifer ein und gewann schon als Rookie den 500cc-Titel.
Heute ginge das nicht mehr
"Ich habe das Gesicht des Rennsports verändert und ich kam zu einer Zeit, als das sehr effektiv war. Käme ich jetzt, wäre es wegen der heutigen Elektronik wohl nicht so effektiv. Damals war es genau das richtige Jahr und die richtige Zeit für mich, schien es. Hinüber zu gehen und die Weltmeisterschaft im ersten Jahr als Rookie zu gewinnen, war wohl der befriedigendste Moment meiner Karriere. Ich setze meine Ziele immer hoch an und das war es. Die Leute sagten mir: 'Du denkst doch nicht wirklich, dass du dieses Jahr gewinnst?' Und ich sagte: 'Natürlich tue ich das.' Und das tat ich auch."
Dass die Fahrer heute nach wie vor Knieschleifer tragen, verschafft Roberts immer noch ein kleines Kichern, wenn er sie sieht. "Es ist in jedem Fall lustig. Wenn ich nicht Dirttrack gefahren wäre, dann hätte ich nicht gewusst, wie ich Isolierband auf meine Knie machen sollte, wenn sie auf den Boden hämmerten und daher hätte es den Schleifer nie gegeben. Rein mit der Kombi ging das nicht, aber niemand dachte damals darüber nach. Ich tat das bei den Rennen im Cow Palace auf Asphalt und wir mussten Super Tape auf unsere Schuhe machen, damit sie auch rutschten. So entstand das Ganze. Jetzt hat jeder Knieschleifer. Man denkt, das ist ziemlich cool, aber als ich es tat, dachte man nicht daran. Man wollte nur Rennen gewinnen."
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