Tom Lüthi war bei einem zweitägigen, privaten Test seines Herstellers Suter Racing Technology in Estoril schnellster Mann aller teilnehmenden Suter MMXI-Piloten. Am Dienstag und Mittwoch nach dem Portugal-Grand Prix des letzten Wochenendes fuhr der 24jährige Schweizer eine inoffizielle Bestzeit von 1.40,8 Minuten und war dabei um volle 1.2 Sekunden schneller als Andrea Iannone bei seinem neuen, offiziellen Rundenrekord von 1:42.026 Minuten im Rennen am Sonntag. Neue Aerodynamik-Teile und damit auch mehr Topspeed, aber auch eine weiter verbesserte Abstimmung für die Dämpfung seiner Suter MMXI machten den Unterschied.
Suter MVDS
Großes Interesse gab es aber auch für die Suter MVDS, die in Estoril erneut getestet wurde, um heraus zu finden ob die Änderungen, die nach dem Februartest vorgenommen wurden, in die richtige Richtung gehen. Dabei setzten die Testfahrer Damien Cudlin und Carmelo Morales erstmals in der jungen Entwicklungsgeschichte des Motorrads reinrassige Bridgestone-MotoGP-Reifen ein. Reifengrip, Reifentemperaturen und das Feedback für die Fahrer lagen auf Anhieb im erhofften grünen Bereich und bestätigten, dass Suter Racing Technology bei der Fahrwerksentwicklung den richtigen Weg eingeschlagen hat.
Seit dem letzten Test in Jerez steigerte Suter Racing Technology auch die Leistung des BMW S 1000 RR-Motors und beeindruckte beide Fahrer mit der schieren Power des Aggregats.
"Unsere Moto2-Tests hier in Estoril waren ein voller Erfolg", erklärte Eskil Suter, Geschäftsführer von Suter Racing Technology. "Mit unserem MotoGP-Prototypen haben wir ebenfalls wichtige und vielversprechende Informationen sammeln können. Wir haben an jedem der beiden Tage 30 bis 40 Runden mit der Suter MVDS abgespult, und es war ein Meilenstein, dass unser Chassis auch mit den Bridgestone-Reifen so gut funktioniert hat. Die Kommentare der Fahrer und unsere Computerdaten bestätigen, dass wir bei der Fahrwerksentwicklung ins Schwarze getroffen haben und dass uns die Umstellung auf Bridgestone-Reifen keine Sorgen machen wird."
"Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn vor einem solchen Publikum mit solchem Medieninteresse hätten wir die Fortschritte unseres MotoGP-Projekt gerne mit einer guten Rundenzeit bestätigt. Das Chassis hat funktioniert, der Motor hatte die nötige Power, und trotzdem konnten wir nicht auf Zeitenjagd gehen. Der Gaseinsatz war sehr schwer zu dosieren, das Motorrad schnellte bei jeder Gasgriffbewegung nach vorn, anstatt kontrolliert zu beschleunigen. Das machte das Fahren am Limit gefährlich. Wir entdeckten später einen kleinen Fehler im elektronischen Management der Benzinpumpe, der bei den Prüfstandstests leider verborgen geblieben war. Wir sind uns bereits über die Lösung des Problems im Klaren und werden so bald wie möglich zum nächsten Test an die Rennstrecke zurückkehren."
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