Yamaha-Fans müssen weiterhin harte MotoGP-Zeiten ertragen. Die Blauen hinken der europäischen MotoGP-Konkurrenz weiterhin nur hinterher. Auch bei der vierten Saisonstation 2024 in Jerez war noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Im Gegenteil: Fabio Quartararo und Alex Rins mussten im Qualifying das schlechteste Teamergebnis der MotoGP-Geschichte der Japaner hinnehmen. Nie standen Yamaha-Fahrer weiter hinten im Grid als Quartararo und Rins auf den Positionen 23 und 25. Im Rennen forderte ihnen die M1 so viel ab, dass auch noch altbekannte körperliche Probleme gefördert wurden.

Zumindest am Samstagnachmittag konnte Fabio Quartararo mal wieder Lächeln: Im Sprint raste er sensationell vom 23. Startplatz auf das Podium, welches ihm nachher allerdings aufgrund einer Reifendruckstrafe aberkannt worden war. Mit den addierten acht Strafsekunden schrieb er dennoch mit Platz fünf das beste Saisonergebnis. Das Anzeichen eines Aufwärtstrends bei Yamaha? Sicher nicht. Vielmehr war es das Produkt der fahrerischen Klasse des Franzosen und einem chaotischen Sturzfestival, bei dem gleich neun MotoGP-Piloten vor Quartararo zu Fall kamen.

Fabio Quartararo: Bin nicht mehr relaxed auf dem Motorrad

Am Sonntag zeigte sich dann wieder die bittere Realität: Quartararo fuhr zu Platz 15, Teamkollege Rins wurde 13, mit mehr als 28 Sekunden Rückstand auf den Rennsieger Francesco Bagnaia. Dazu taten sich auch noch neue Beschwerden auf: Die Yamaha-Stars hatten mit Armpump zu kämpfen. Das ist in Jerez nicht ungewöhnlich, schließlich gilt der Circuito Angel Nieto als einer der Hotspots für die unter GP-Fahrern gefürchtete Unterarmverhärtung. Der Weltmeister von 2021 hat selbst auch schon Erfahrung mit ihr gemacht: Im Jerez-Grand-Prix 2021 musste er einen sicher geglaubten Sieg durch Armpump-Beschwerden herschenken.

Doch wie Quartararo nach dem Rennen erklärte, war es nicht nur das Layout der Strecke selbst, welches die Beschwerden verstärkte. Vielmehr trug sein Arbeitsgerät die Schuld. "Das Bike ist jetzt viel aggressiver, ich muss mich also stärker festhalten am Motorrad und bin nicht wirklich relaxed beim Fahren", erklärte der Yamaha-Star nach dem Grand Prix. "Wenn wir einlenken, muss ich das Bike sehr stark drücken, das ist eben unser Problem. Dadurch ist Jerez auch eine unserer schwächsten Strecken momentan."

Alex Rins: Seit Katar schon Probleme mit Armpump

Teamkollege Alex Rins pflichtet ihm bei, der Spanier hatte bei seinem Heimrennen ähnliche Sorgen. "Ja, ich hatte auch Armpump. Ich konnte aber im Rennen noch etwas Kraft bündeln, um Fabio zu überholen. Keine Ahnung, wo diese Kraft herkam", erklärte Rins und offenbarte, dass die Probleme am Unterarm ihn schon länger begleiten. "Ich habe schon seit dem ersten Rennen in Katar Probleme mit Armpump. Weil das Bike nicht gut funktioniert, probiere ich es mit meinem Fahrstil zu kompensieren. Das ist schwer und anstrengend."

Bei schnellen Richtungswechseln lässt sich die M1 schwer umlegen., Foto: LAT Images
Bei schnellen Richtungswechseln lässt sich die M1 schwer umlegen., Foto: LAT Images

Auch das nächste Saisonrennen vom 10. bis 12. Mai auf dem Bugatti Circuit in Le Mans bietet durchaus Gefahren von Armpump-Problemen, da der 4,19 Kilometer lange Kurs mit seinen harten Bremszonen als Stop-and-Go-Strecke gilt. Fabio Quartararo sieht seinem Heimspiel aber gelassen entgegen. "Unsere Schwächen sind das Turning und der fehlende Grip, das brauchst du in Jerez beides. In Le Mans erwarte ich, dass es etwas besser ist, weil es mehr auf das Bremsen ankommt. Da wird es mir mit dem Arm besser ergehen."