Zwischen Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa geht es mit dem San Marino Grand Prix in die heiße Phase der Weltmeisterschaft. Dieses Jahr waren wir bisher sehr konstant, immer an erster und zweiter Position. Die letzten Rennen konnten wir nicht gewinnen, wir waren aber sehr nah dran", stellte Lorenzo fest. Auf dem Kurs in Misano habe der Mallorquiner mit drei zweiten Plätzen und einem Sieg aber gute Erinnerungen. "Jetzt beginnt der letzte Teil der Meisterschaft und sicherlich wird damit auch der Druck höher."
Schon am Samstag in Brünn habe der Yamaha Pilot etwas gefunden, das ihm mehr Speed bringen sollte. "Aber momentan können wir den letzten Motor nicht nutzen. Wir werden also den gleichen Motor und das gleiche Bike haben wie in Brünn, aber sicherlich etwas schneller sein. Wir wollen versuchen, um den Sieg zu kämpfen", sagte er.
Zu diesem Zeitpunkt in der WM hätte Lorenzo zwar gern ein paar mehr Punkte Vorsprung. "Aber aus gewissen Gründen ist es nicht so. Einerseits ist das zwar etwas negativ, aber andererseits auch positiv, denn wir haben eine enge Meisterschaft und einen Kampf zwischen Spaniern, was gut für den Sport ist. Ich denke, wir müssen diese Möglichkeit nutzen, und en Motorradsport in Spanien und in der ganzen Welt zu fördern."
Aragon Test war enorm wichtig
Pedrosa konnte in Indy und Brünn aufholen. "Die letzten Rennen waren gut, ich bin ziemlich glücklich darüber. Aber sicherlich müssen wir weiter so arbeiten, um gut zu fahren. Es ist wichtig, immer konzentriert zu sein. Wir haben in Aragon getestet und der Test war für den letzten Teil der Meisterschaft enorm wichtig", stellte der Spanier klar, der im Motorland daran gearbeitet hatte, seinen Grip zu verbessern. "Es ist noch nicht 100 prozentig raus, ob wir die getesteten Teile hier auch nutzen."
Das Rennen in Misano sei für den Honda-Piloten im letzten Jahr nicht schlecht gewesen. "Ich konnte hier bereits gewinnen und war letztes Jahr Zweiter. Es ist eine gute Strecke und ich fahre hier gerne. Ich hoffe, dass wir gut arbeiten können und ein gutes Setup finden. Auch das Bike funktioniert hier gut, also hoffe ich, ein gutes Rennen zu fahren", erklärte Pedrosa.
Mit Jonathan Rea hat der Spanier an diesem Wochenende und in Aragon einen neuen Teamkollegen, weil Casey Stoner verletzt ist. "Ich habe gehört, dass es Casey gut geht. Das sind gute Nachrichten. Jonathan hatte schon einen guten Test in Aragon, er hat sich jetzt besser an das Bike gewöhnt und ich denke, es ist gut für ihn, diese Möglichkeit zu bekommen."
Hätte auch im Bett bleiben können
"Im letzten Viertel der Saison kommen lauter Rennen nacheinander, es werden sicherlich auch ein paar Schwierige. Ich freue mich aber auf den Rest des Jahres. Mit dem Podium haben wir schon einen Schritt nach vorne gemacht und ich hoffe, dass es von da an weitergeht. Es wäre schön, wenn wir die Lücke [zur Spitze] etwas verkleinern könnten. Wir können positiv eingestellt in diesen Teil der Saison übergehen", begann Cal Crutchlow.
Misano sei allerdings nicht die beste Strecke für den Briten. Schon im letzten Jahr lief es nicht optimal. "Zu diesem Zeitpunkt in der Saison im letzten Jahr hätte ich wohl sowieso lieber im Bett bleiben sollen. Es war eine Katastrophe. Jetzt sind wir aber ein starker Anwärter auf das Podest, es gibt keinen Grund mehr, warum wir nicht vorne dabei sein und um einen Platz auf dem Treppchen kämpfen sollten."
In Brünn unterschrieb Crutchlow für eine weitere Saison im Tech 3 Team. "Wir freuen uns auf den Rest des Jahres und bauen bereits auf nächstes Jahr auf. Solange wir eine gute zweite Saisonhälfte haben, hoffe ich, dass wir wie im letzten Jahr wieder über den Winter gut arbeiten können und 2013 noch stärker zurückkommen." Nun will er sich aber erst einmal auf dieses Wochenende und auf den Rest des Jahres konzentrieren.
Rossi mit neuem Chassis und neuer Schwinge
Valentino Rossi erinnerte sich, dass er im letzten Jahr auf der Ducati nicht allzu schlecht auf dem heimischen Kurs dastand. "Ich konnte ich mit Dovizioso und so in der zweiten Gruppe kämpfen und das hat ziemlich viel Spaß gemacht." Beim Test vor einigen Tagen konnte der Italiener neue Teile probieren und eine positive Testbilanz ziehen. "Aber wir können erst zusammen mit den anderen auf der Strecke verstehen, ob wir uns verbessert haben."
Schon an diesem Wochenende solle ein neues Chassis und eine neue schwinge zum Einsatz kommen, die in Größe, Position und Steifheit modifiziert wurde. "Im Vergleich beim Test war es besser als das Bike, das ich in Brünn hatte. Morgen geht es mit den neuen Teilen los", erklärte Rossi, für den nun die letzten Rennen auf der Ducati anstehen. "Es sind noch sechs Rennen zu fahren, der letzte Teil der Meisterschaft ist noch sehr lang. Wir haben viele verschiedene Rennen, bei denen wir versuchen können, das Bike zu verbessern. Unser Ziel ist es aber vorrangig, bis zum Ende gute Rennen zu fahren."
Rea muss die Flitterwochen verschieben
Rea springt für den verletzten Stoner ein und erzählte, wie es dazu kam: "Als ich in Russland bei der Superbike war, bekamen wir die Anfrage von Honda. Ich musste natürlich nicht lange darüber nachdenken, also sind wir nach Brünn gereist, um die Maschine zu testen. Ich danke dem ganzen Repsol Honda Team und HRC für diese Chance und ich will diese Möglichkeit auch nutzen, um Casey zu Hause zu grüßen, der sich von seinem Eingriff erholt. Er ist einer der besten Fahrer dieser Meisterschaft und es ist sehr unglücklich für ihn, dass er aussetzen muss. Gleichzeitig ist es aber auch Glück für mich, dass ich in dieses Paddock kommen und mit einigen der besten Fahrern der Welt fahren kann."
In Brünn konnte der Honda-Fahrer nach nur eineinhalb Stunden Schlaf noch nicht wirklich testen und musste erst einmal lernen. "In Aragon fühlte ich mich wohler auf der Maschine, es waren ein paar Fahrer auf der Strecke, die ich besser beobachten konnte. Ich habe ziemlich viel von dort mitgenommen und genoss es erst einmal richtig auf der GP-Maschine. Wie Cal schon gesagt hat, ist es ein komplett anderes Bike und es dauert seine Zeit, aber ich genieße diese Lernerfahrung wirklich. Die Lücke zwischen dem Motorrad und mir ist noch sehr groß, aber wir kommen immer näher."
Der Nordire sieht die MotoGP als Test an und glaubt, dass er mit Honda die beste Möglichkeit hat, auf einem konkurrenzfähigen Bike zu sitzen. "Das ist nicht immer so. Sicherlich haben einige erfolgreiche Jungs in der Vergangenheit einen Fehler gemacht und schon zu Beginn versagt. Hier fahren schließlich die besten Piloten der Welt. Ich setze mir aber keine Erwartungen oder vergleiche mich nicht mit anderen. Ich genieße die Möglichkeit einfach, hierher zu kommen und dann noch auf einer so tollen Strecke wie Misano mit den italienischen Fans", sagte Rea, der am Ende hofft, dass er auf sich selbst stolz sein kann.
Als der Anruf in Russland kam, war er am nächsten Tag direkt in Brünn. Dann konnte Rea für vier Tage nach Hause auf die Isle of Man und dann ging es direkt wieder nach Aragon und auf den Nürburgring. "Jetzt bin ich hier, dann in Portimao, dann wieder zur GP in Aragon und am Ende noch in Magny-Cours. Ich war noch nicht einmal in den Flitterwochen, obwohl ich dieses Jahr geheiratet habe, ich freue mich also auch auf das Ende der Saison. Es ist aber sehr leicht, meine Motivation oben zu halten, wenn man eine solche Möglichkeit bekommt. Ich bin jung genug, um dabei Spaß zu haben", freute er sich.
Es scheint offensichtlich, dass der 25-Jährige gern dauerhaft in die Königsklasse einsteigen will. "Ich denke, es ist der Traum von jedem jungen Fahrer, in diese Meisterschaft zu kommen. Kevin Schwantz war immer mein Held, also in dieser Klasse zu fahren wird eine Ehre sein. Meine Zukunft liegt momentan nicht in meinen Händen, ich muss abwarten. Ich gehe alles Rennen für Rennen an, hoffentlich kann ich hier gute Arbeit leisten und dann sehen wir, was passiert."
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