Laguna Seca galt seit langem als der Knackpunkt für die weiteren Möglichkeiten in der Saison 2012 von Ducati. Technikchef Filippo Preziosi ließ nach den Testfahrten am vergangenen Montag wissen, dass die Updates für den Motor am Rennwochenende in den USA zum Einsatz kommen werden. "Mit dem, was wir getestet haben, werden wir in Laguna Motor Nummer vier versiegeln, wie geplant. Motor Nummer vier ist bereit, um ein paar zusätzliche Teile einzusetzen, die wir entwickeln. Einige Teile können direkt nach Laguna geliefert werden, einige kommen, abhängig von den letztendlichen Ergebnissen, bei folgenden Rennen - und nur wenn wir sicher sind, dass diese Teile bei der Leistung eine Verbesserung bringen", sagte Preziosi.
Das Testteam hat in dieser Woche derweil weitere Teile ausprobiert, die Valentino Rossi und Nicky Hayden dann beim nächsten Test im August in Brünn zur Verfügung stehen werden. "Wir arbeiten sowohl am Chassis als auch an der Fahrbarkeit des Motors. Das Problem ist wirklich groß. Das Wochenende [in Mugello] war ein Schritt, aber jetzt müssen wir hart arbeiten, um uns weiter zu verbessern." Da der Tank der Ducati nun eine andere Halterung hat, kam auch die Frage auf, ob sich der Motor innerhalb des Bikes etwas verschoben hat, doch Preziosi musste betonen, dass er an der gleichen Stelle ist wie zuvor. Es seien nur andere Komponenten verschoben worden, um das Gewicht kompakter um den Schwerpunkt der Maschine zu haben.
Nichts an der Kurbelwelle
Dass Rossi seinen Test nicht ganz zu Ende fahren konnte, bedauerte Preziosi klarerweise. Es sei ein Hardware-Fehler gewesen, der nun genau geprüft werde, erklärte er noch einmal. Ob es ein Problem der Elektronik-Einheit war, wollte er nicht kommentieren. Dafür ließ er wissen, dass die neuen Motorenteile nichts mit der Kurbelwelle zu tun haben, sondern nur der Art sind, dass sie eingebaut werden können, ohne das Motoren-Siegel zu brechen.
Bei der weiteren Entwicklung baute Preziosi darauf, davon profitieren zu können, dass Audi nun als neuer Besitzer kommt. Denn das Unternehmen ist groß und dadurch gebe es einige gute Abteilungen, deren Ingenieure man kontaktieren könne. "Wir waren in der Vergangenheit ein kleines Unternehmen, also hatten wir diese Chance nicht, aber jetzt haben wir sie. Daher denke ich, wir können mit Audi über Motoren sprechen, denn sie sind sehr gut bei der Entwicklung von Motoren; bei der Elektronik, Strategien und Hardware. Wir können über Materialien mit ihnen sprechen; über Fehler-Analyse, wenn Teile brechen. Sie haben Fertigungs-Einrichtungen, sie können Teile, Prototypen und solche Dinge herstellen", schwärmte Preziosi.
Ein Monat oder ein Jahr
Dadurch sah er viele neue Möglichkeiten für Ducati, wobei er anmerkte, dass es etwas Zeit brauchen könnte, um sich mit den richtigen Personen für die jeweiligen Bereiche zu vernetzen. "Sie sind aber interessiert und das ist sicher eine neue Möglichkeit für uns." Sobald die kartellrechtlichen Fragen geklärt sind und es grünes Licht für den Kauf von Ducati durch Audi gibt, will Preziosi tätig werden, wobei er nicht konkret sagen konnte, wie schnell sich das in Resultaten messen lässt. "Bei den ersten Gesprächen können wir vielleicht Ideen und Informationen aufnehmen und abhängig von der Idee kann man die nächsten Strategien vielleicht in einem Monat einsetzen. Es könnte auch bei der allgemeinen Betrachtung des Motor-Designs eine Hilfe sein und vielleicht dauert das ein Jahr. Es wird also verschiedene Arten von Hilfe geben, die verschiedene Zeitfenster haben."
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