Seit Casey Stoner seinen Rücktritt bekannt gegeben hat, brodelt die Gerüchteküche um einen möglichen Nachfolger im Honda-Werksteam. Marc Marquez steht momentan am höchsten im Kurs, wäre da nicht die Rookie-Regel, die Neulingen untersagt, direkt im Werksteam einzusteigen. "Das hat nichts mit Caseys Entscheidung zu tun, aber wir haben vollstes Verständnis dafür, dass die Dorna die Rookie-Regel für interessant hält. Aus Herstellersicht und nicht nur der von Honda, ist es genau andersrum", sagte Livio Suppo.
Damit spielte der HRC-Boss darauf an, dass er als Werksteam erst ein Satellitenteam unterstützen müsste, wenn er einen jungen, talentierten Fahrer will, was wiederum hohe Kosten bedeutet. "Was zu den beiden Werksbikes noch dazukommt. Also steigen die Kosten in einer Situation noch, in der alle versuchen, sie zu senken. Ich denke, wir sollten mehr darüber nachdenken und ich hoffe, dass darüber noch verhandelt wird. Nicht wegen Marc, aber was in der Vergangenheit mit Marco [Simoncelli] und Ben [Spies] getan wurde, wäre unter den wirtschaftlichen Bedingungen momentan nicht möglich", fuhr Suppo fort. Es spiele keine Rolle, ob es drei Werksfahrer in verschiedenen Farben gäbe, wichtig sei, wer die Rechnungen bezahlt.
Lucio Cecchinello und Fausto Gresini hingegen unterstützen zwar die Rookie-Regel, allerdings hätten auch sie in ihren Satellitenteams Nachteile. "Wenn Marquez unter dem Banner von Honda und Repsol steht und er muss meinetwegen im nächsten Jahr zu Gresini gehen und 2014 kommt er ins Werksteam, dann muss sich Fausto von all seinen Sponsoren und Unterstützern nach vielen Jahren trennen, nur um Marquez für ein Jahr zu haben. Was soll er dann in Zukunft machen?", fragte der LCR Honda Teamchef bei MCN. "Das macht für mich nicht wirklich Sinn." Laut Cecchinello müsste noch einmal darüber nachgedacht werden.
Keine Einwände von Yamaha
Yamaha sieht alles von einem anderen Standpunkt aus. "Vor ein paar Jahren hatten die Werke noch mehr Geld für die Fahrer übrig, aber die finanzielle Situation ist schwierig geworden. Wenn man ein außergewöhnliches junges Talent sieht und speziell auf Marquez bezogen, dann will Honda oder Yamaha ihn natürlich haben. Das müssen wir aber vertraglich regeln und ihn erst einmal in einem Satellitenteam unterbringen", so Lin Jarvis. Der Yamaha Boss meint damit auch, dass er dann drei Fahrer bezahlen muss, was selbst für die Werke momentan schwierig sei.
"Die Rookie-Regel an sich ist nicht falsch, denn es war richtig, zu dieser Zeit die Satellitenteams zu unterstützen, aber die wirtschaftliche Situation hat sich enorm verändert, also schlägt Honda eine Regeländerung vor und wir haben keine Einwände", schloss Jarvis ab.
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