Normalerweise sorgen Regenwolken für dicke Sorgenfalten bei Fahrern und Verantwortlichen. Bei Valentino Rossi zauberten sie am Sonntag jedoch ein Lächeln ins Gesicht – und seinen unverkennbaren Humor zurück ins Fahrerlager. Dass sich der neunfache Weltmeister den zweiten Platz ausgerechnet in einem Duell gegen den amtierenden Champion Casey Stoner erarbeitete, ist dabei für den Italiener wie das Sahnehäubchen. "Er ist ein besonderer Konkurrent und es ist großartig mit ihm zu kämpfen. Ich habe es etwas vermisst, da wir nicht viele Gelegenheiten hatten seit ich zu Ducati und er zu Honda gegangen ist", sagte Rossi.
Durchaus im Kopf hatte Rossi auch das Jerez-Rennen aus dem Vorjahr. "Im vergangenen Jahr habe ich einen Fehler gemacht und Casey [Stoner] mitgenommen. Dieses Mal war ich ruhiger und habe mich entschieden ihm für eine Weile zu folgen", fügte Rossi hinzu, wollte aber trotz der besten Platzierung für Ducati in diesem Jahr keine Lobeshymnen anstimmen: "Zu gewinnen ist noch etwas anderes, aber das Ergebnis ist wichtig für mich, mein Team und alle bei Ducati."
Natürlich habe ihn besonders die Kritik von Leuten, welche die Situation von außerhalb beurteilen, geärgert, dennoch sei der zweite Platz keine Antwort auf die negativen Stimmen der letzten Wochen."Das sind nicht die Gründe, warum ich Rennen fahre. Ich wusste, dass es nicht wahr ist und jetzt hatte ich die Möglichkeit es unter Beweis zu stellen", sagte Rossi, der von seiner Ducati selbst etwas überrascht war. "Das Merkwürdige ist, dass die Beschleunigung – einer unserer Schwachpunkte im Trockenen – heute unsere Stärke war. Letztlich denke ich aber, das jedes Bike seinen eigenen charakteristischen Merkmale hat – und die Ducati hat den Vorteil gut im Nassen zu sein."
Auch nach positiven Ergebnis schraubt Rossi die Erwartungen vor dem Rennen in Barcelona zurück. Man könne keinen erneuten Kampf um das Podium erwarten, da die Ducati im Trockenen noch immer ihre Schwierigkeiten hat. Realistisch sei es, mit den Yamahas der Satelliten-Teams um Platzierungen zu kämpfen. Fakt ist jedoch: Rossi ist bis in die Haarspitzen motiviert und gesteht sich ein, dass er zu Beginn der Saison zu schnell zurückgesteckt hat: "Der große Fehler war, dass ich nach den ersten Tests unmotiviert war, weil ich realisiert habe, dass ich nicht um Siege mitfahren kann."
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