Eigentlich hatten sich die Fans gefreut, den ehemaligen Formel-1-Piloten Kimi Räikkönen in Australien in seinem Citroen DS3 WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft sehen zu können. Doch der Finne tauchte nicht auf. Vor zwei Wochen verkündete Räikkönen, er werde nicht nach Down Under fliegen, da ihm die Sponsorengelder ausgehen würden.
Das hatte weitreichende Konsequenzen, denn die FIA beschloss das Team des 31-Jährigen aus der Weltmeisterschafts-Wertung auszuschließen, da es die Vorgaben, zwei Rallyes außerhalb Europas zu absolvieren, nicht einhielt. Denn schon in Mexiko und Argentinien war er nicht am Start. Doch ist das wirklich das fehlende Geld, oder kommt der alte Kimi wieder zum Vorschein, der schon in der Formel 1 den Ruf hatte, nicht sehr arbeitseifrig zu sein?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Fakt ist, der Rallye-Sport ist ein teurer Sport und Räikkönen muss sich sein Ice-1-Team selbst finanzieren. Fakt ist auch, dass Red Bull die Sponsorengelder reduzierte. Fakt ist aber auch, dass er durch die vorzeitige Auflösung seines Vertrages bei Ferrari einen Geldregen erlebte, den sich viele andere Rallye-Piloten wahrscheinlich ein Leben lang nur wünschen können. Natürlich weiß niemand, welche Summen der Finne ausgibt, aber es wirkt nicht sehr glaubwürdig, dass sich ein Kimi Räikkönen den Auftritt in Australien nicht leisten kann - sofern er es wirklich möchte.
Eigentlich wollte sich Räikkönen ab 2011 wirklich auf die WRC konzentrieren und mehr Erfolge feiern, denn er erkannte: "Du brauchst Erfahrung im Rallye-Sport, um gut zu sein und es gibt keine Abkürzung." Doch im April wurde bekannt, dass der Finne auch einige Rennen in der NASCAR Truck-Serie bestreiten würde. Dafür ließ er die Rallye Sardinien aus, was angeblich schon vorher geplant war. Doch wenn man wirklich Erfahrung sammeln und sich deutlich verbessern möchte, muss man sich eben auf eine Sache konzentrieren und nicht an mehreren Baustellen gleichzeitig arbeiten.
So schließt sich auch der Kreis in Bezug auf die Finanzierung. Denn wo Geld für einen Ausflug in die USA ist, muss auch Geld für die WRC in Australien sein, was eigentlich sein primäres Anliegen sein müsste. Nun wird er kein Geld für seine WM-Punkte sehen und stattdessen sogar noch 16.200 € an die FIA abtreten.
Ob, und wie es für den Ice-1-Piloten und sein Team in der WRC weitergeht, kann nur er entscheiden. Aber vielleicht findet er in einem Winkel seines Geldbeutels ja noch ein wenig Geld, um seinen "absolut präferierten Sport" irgendwann wirklich ernsthaft, kontinuierlich und mit dem nötigen Ehrgeiz zu bestreiten.
diese WRC Rallye Redaktion