Sebastien Loeb konnte die Rallye Finnland mit einer Gesamtzeit von 2:39:37.0 Stunden für sich entscheiden. Damit lag er 8,1 Sekunden vor Ford-Werkspilot Jari-Matti Latvala, der sich am finalen Tag noch vor Sebastien Ogier setzen konnte. Damit erweitert er die Zahl der nicht skandinavischen Sieger auf fünf. Er selbst schaffte den zweiten Sieg nach 2008 und baute damit seine Führung in der Weltmeisterschaft weiter aus.
"Es war eine wirklich schwere Rallye", sagte Loeb nach seinem vierten Platz in der Power-Stage. "Die anderen Fahrer haben uns immer dazu genötigt, die Straße zu säubern. Ich war wirklich unter Druck. Wir mussten bis zum Ende kämpfen. Vielleicht war es das größte Rennen (meiner Karriere)", freute sich der erleichterte Sieger.
Latvala ist zu spät aufgewacht
Vorjahressieger Latvala, der am Freitag lediglich 2,6 Sekunden hinter Loeb ins Ziel kam, entwickelte sich nach entscheidenden Veränderungen an seinem Ford zum ersten Verfolger des Citroen-Piloten, obwohl ihm zwischenzeitlich 20 Sekunden fehlten. Dennoch war er mit Platz zwei in der Heimat nicht zufrieden. "Es war ein hartes, hartes Wochenende", zeigte ein frustrierter Latvala auf.
"Ich habe wirklich soviel Druck gemacht wie ich konnte, aber es war nicht genug. Ich bin in dieser Rallye zu spät aufgewacht. Ich wollte ein gutes Resultat und ich wollte gewinnen." Das war auch das Ziel von Sebastien Ogier, der nach sehr engem Kampf lediglich Platz drei erreichte und maßlos enttäuscht war. "Ein wirklich schwieriges Ende der Rallye. Das ist keine gute Situation", erklärte der Citroen-Pilot.
Mikko Hirvonen konnte sich in seinem Fiesta RS WRC noch an Petter Solberg und Mads Östberg vorbeischieben. Dabei halfen ihm Siege in allen Prüfungen des Nachmittags, mit Ausnahme von SS18, Surkee, die Teamkollege Latvala für sich entschied. Auch die Power-Stage ging an den Sieger von 2009.
Solberg bitterlich enttäuscht
Petter Solberg sicherte sich noch die fünfte Position, war aber mit diesem Ergebnis absolut nicht zufrieden, da er erst zum Ende hin noch von Hirvonen abgefangen und verdrängt wurde. "Es war ein hartes Wochenende. Ich bin sehr enttäuscht", machte der Weltmeister von 2003 kein Geheimnis aus seinen Gefühlen. "Ich hatte nicht die Geschwindigkeit aus dem Shakedown und ich weiß nicht warum. Ich habe alles versucht, was ich konnte und das ist es eben. Ich werde noch härter arbeiten müssen und wir werden sehen, was die nächste Rallye bringt."
M-Sport nicht in Top-5
Dennoch konnte er sich vor M-Sport-Sobbart-Pilot Östberg halten, wodurch das Team erstmals in der Saison die Top-5 verpasste. Dennoch sprach er von einem guten Wochenende. "Abgesehen vom Donnerstag, bin ich glücklich mit allem", erklärte Östberg. "Ich habe einen guten Speed gehabt und das Auto arbeitete gut. Ich habe heute wirklich versucht, Petter abzufangen, aber habe es nicht hinbekommen. Wir waren sehr nah an der Geschwindigkeit der großen Fünf dran." Am Ende fehlten Östberg 11,6 Sekunden auf seinen Landsmann Solberg.
Mini mit technischen Problemen
Das Mini-Team musste bei seiner zweiten Rallye im Rahmen der WRC einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Während Dani Sordo und Kris Meeke lange Zeit in den Top-10 gelegen waren, fielen sie aufgrund von Überhitzungsproblemen zurück. "Wir haben Staub in den Kühler bekommen und mussten langsamer machen", erklärte Meeke die Probleme. "Unmittelbar nach dem Start haben wir eine Menge Power verloren und wir mussten langsam durchfahren."
Räikkönen in Top-10
Kimi Räikkönen hatte sich für seine zweite Heimrallye viel vorgenommen, doch dann kam alles anders. Neben Problemen, wie das falsche Verstehen seines Co-Piloten, beschädigte er in SS17, Leustu, seinen Citroen und verlor viel Zeit. "Ich würde sagen, es war ein gutes Wochenende", zeigte sich Räikkönens Co-Pilot Kai Lindström relativ zufrieden. "Es gab diesen Nachmittag einen unglücklichen Fehler, wo wir einen Spoiler verloren haben. Er hat es dieses Wochenende gut gemacht."
Juho Hänninen gewinnt die S2000-Klasse
Wie bereits in Griechenland sicherte sich der Finne Juho Hänninen auch in seiner Heimat Finnland den Sieg in der S2000-Klasse. Mit seinem Skoda setzte er sich in einer Zeit von 2:45.1 Stunden auf Rang zehn des Gesamtklassements. "Es ist wichtig für uns und ich bin so glücklich", freute sich der Finne. "Wir hatten gestern einen guten Fight mit Tanak und ich habe überlebt. Wir haben morgens das Maximum aus allen Stages geholt."
Endergebnis Rallye Finnland:
1. Sebastien Loeb, Citroen 2:39:37.0
2. Jari-Matti Latvala, Ford +8,1
3. Sebastien Ogier, Citroen +12,8
4. Mikko Hirvonen, Ford +1:09,1
5. Petter Solberg, Citroen +1:16,2
6. Mads Östberg, Ford +1:27,8
7. Henning Solberg, Ford +3:25,5
8. Matthew Wilson, Ford +3:53,2
9. Kimi Räikkönen, Citroen +3:59,8
10. Juho Hänninen, Ford +5:13,7
Ergebnisse der Power-Stage:
1. Mikko Hirvonen, Ford 2:39,6
2. Jari-Matti Latvala, Ford +0,3
3. Sebastien Ogier, Citroen +0,6
4. Sebastien Loeb, Citroen +0,6
5. Henning Solberg, Ford +0,8
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