Sebastien Ogier konnte nach einem engen Kampf mit seinem Teamkollegen Sebastien Loeb die Rallye Griechenland gewinnen. Mit seiner Gesamtzeit von 4:04:44,3 Stunden lag er am Ende 10,5 Sekunden vor dem siebenfachen Weltmeister und Mikko Hirvonen.
Ogier fuhr am Freitag, als auch am Samstag taktisch und ließ sich zurückfallen, um sich am folgenden Tag eine bessere Position auf der Strecke zu sichern. Diese Taktik ging auf und der Citroen-Pilot gewann vier der Prüfungen des Samstags. Am finalen Tag lieferte er sich einen harten Fight mit Loeb um die Führung. Dabei lagen die beiden Franzosen teilweise nur 0,1 Sekunden auseinander. Doch in SS16 und 17 konnte sich Ogier absetzen und ging mit 10,5 Sekunden Vorsprung in die abschließende Power-Stage.
"Es war eine gute Rallye für mich. Am ersten Tag schwierig, aber dann habe ich einen guten Rhythmus gefunden und wir haben sehr hart gepusht", schilderte der Sieger. "Es war perfekt das zu gewinnen." Zudem sicherte er sich, wie bereits in Jordanien, die maximale Punkte-Ausbaute, da er auch die schnellste Zeit in der Power-Stage setzte. "Es war gut so zurückzukommen, nach der Enttäuschung in Argentinien. Die Weltmeisterschaft ist immer noch offen", freute sich Ogier.
Loeb konnte seinen Vorsprung in der WM gegenüber Hirvonen weiter ausbauen und war bedingt zufrieden. "Es war ein großartiger Kampf, aber sicherlich sind wir nicht in den gleichen Bedingungen gefahren", erklärte der Zweite Loeb. "Ich denke wir waren die Schnellsten in dieser Rallye, aber wir mussten heute und am Freitag die Strecke säubern und waren Zweite am anderen Tag", so der siebenfache Weltmeister, der auch Zweiter in der Power-Stage wurde.
Doch auch in Zukunft dürfen die beiden Teamkollegen ohne Einschränkungen gegeneinander fahren. "Solange beide auf der Strecke bleiben, wird es auch keinen Nummer-Eins-Fahrer bei Citroen geben", erklärte Teamchef Olivier Quesnel.
Podest schon am Vormittag entschieden
Hirvonen wollte nach dem Vormittag noch bei Loeb anklopfen, erreichte in der Power-Stage aber nur die drittschnellste Zeit. "Ich habe versucht hart zu pushen", erklärte er im Anschluss. Allerdings konnte er den Citroen-Pilot Petter Solberg hinter sich halten, der erneut am Podest vorbeischrammte.
"Ich weiß nicht warum. Ich habe so viel Druck gemacht, wie ich konnte. Ich bin immer noch zufrieden mit meiner Leistung und meiner Fahrweise, und das Team hat einen guten Job gemacht", war der Norweger mit Platz vier bedient. "Wir konnten nicht mehr machen – das ist unmöglich. Privatteam ist Privatteam – es ist schwierig."
Latvala ohne Glück der Götter
Jari-Matti Latvala erlebte auch in Griechenland ein Wochenende zum Vergessen. Erneut wurde der Ford-Werkspilot von technischen Problemen heimgesucht, die ihn am Freitag bereits auf Position sieben zurückwarfen. Auch am zweiten Tag blieb er nicht verschont. Nach dem Ausfall seines Turbos konnte er mit der Spitze nicht mehr mithalten.
Sein Motor konnte allerdings während des Mittags-Service repariert werden, und so setzte er in SS10, Klenia Mycenae, und der abschließenden Nacht-Prüfung die schnellsten Zeiten. Außerdem konnte er noch drei Prüfungen des Sonntags für sich entscheiden, dennoch reichte es am Ende nur zu Platz neun.
Das M-Sport Stobart-Team erlebte ein relativ ruhiges Wochenende. Zwar musste man am Freitag hinnehmen, dass der in der Gesamtwertung bestplatzierte Pilot des Teams, Mads Östberg, von der Strecke abkam, aber das angestrebte Top-5-Ergebnis wurde durch den Norweger Henning Solberg eingefahren. Der Brite Matthew Wilson kam hinter ihm auf Rang sechs ins Ziel. Damit erreichte das britische Team in jeder Rallye der Saison 2011 mindestens den fünften Platz.
Kimi Räikkönen auf Platz sieben
Der Citroen-Pilot Kimi Räikkönen erreichte bei der Rallye Griechenland den siebten Platz. Er erlebte eine Rallye ohne größere Probleme, konnte allerdings die Zeiten der Spitze nicht mitgehen. "Wir sind immer noch ein bisschen zu langsam, aber es ist unser erstes Mal hier", rechtfertige er seine Zeiten.
"Es war okay. Am Freitag hatten wir einige Probleme, aber gestern und heute war gut. Nicht zu schnell, aber wir haben es locker angehen lassen, um das Auto nicht zu beschädigen", so Räikkönen. Auf der abschießenden Power-Stage lieferte er nochmals eine gute Zeit ab, die ihn aber nur bedingt zufriedenstellte. "Die Power-Stage war gut, aber ich bin in zwei Kurven zu weit rausgekommen und habe Zeit verloren", schilderte der Finne.
Juho Hänninen gewinnt die S-WRC
Der Finne Juho Hänninen konnte mit seinem Skoda die S-WRC-Wertung der Rallye Griechenland für sich entscheiden. "Gute Woche. Eine sehr raue Rallye mit sehr harten Prüfungen", zeigte der Finne auf. "Aber das Auto hat gut gearbeitet, wir hatten eine großartige Fahrt. Wir kämpften einen Tag mit Tanak und dann mussten wir die Führung nur noch halten." Damit sprach der Skoda-Pilot das Duell mit dem Esten Ott Tanak an, der allerdings bereits am Freitag aus dem Rennen war, nachdem er von der Strecke abkam.
Ergebnis der Rallye Griechenland:
1. Sebastien Ogier, Citroen 4:04:44,3
2. Sebastien Loeb, Citroen +10,5
3. Mikko Hirvonen, Ford +13,5
4. Petter Solberg, Citroen +38,8
5. Henning Solberg, Ford +5:24,7
6. Matthew Wilson, Ford +6:54,7
7. Kimi Räikkönen, Citroen +8:29,4
8. Juho Hänninen, Skoda +11:34,7
9. Jari-Matti Latvala, Ford +13:08,8
10. Dennis Kuipers, Ford +15:10,1
Ergebnisse der Power-Stage:
1. Sebastien Ogier, Citroen 2:22,7
2. Sebastien Loeb, Citroen +0,09
3. Mikko Hirvonen, Ford +0,4
4. Petter Solberg, Citroen +1,3
5. Jari-Matti Latvala, Ford+2,4
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