Während der Morgen noch in jeder Prüfung einen anderen Sieger fand, änderte sich das Bild am Nachmittag des Freitags. Doch auch diesmal hieß der Gewinner des finalen Tests Sebastien Ogier, weshalb er seine Führung auf Teamkollege Sebastien Loeb auf 31,6 Sekunden ausbauen konnte. Doch dieser nahm, aus strategischen Gründen, das Gas heraus, um am Samstag nicht als Erster starten zu müssen. Allerdings konnte Loeb auch im Vorfeld keine Dominanz beweisen. "Auch ich kämpfe. Die hinteren Jungs sind viel schneller, allerdings weiß ich nicht weshalb. Es ist hart für die Reifen", zeigte Loeb auf. Nun möchte er am Samstag nochmals angreifen.
Taktik auch bei Ford
Dritter bleibt Jari-Matti Latvala, der mit einem Rückstand von 1,5 Sekunden auf Loeb in den finalen Samstag starten wird. Zwar hatte der Finne SS10 und 11 gewinnen können, hatte dann allerdings die taktischen Spielchen des Citroen-Teams für sich entdeckt. Mit seinem Rückstand rechnet er sich nun gute Chancen aus. "Jetzt habe ich ein Gefühl entwickelt. Das Auto ist wirklich gut, vor allem besser als am Morgen. [Die Streckenposition] ist für morgen sehr wichtig, wenn ich um den Sieg kämpfen möchte", verriet Latvala seine Strategie.
Solberg mit Podest-Chancen
Weniger glücklich lief der Tag für Citroen-Pilot Petter Solberg. Am Vormittag noch auf Rang zwei, rutschte er nachmittags auf den vierten Platz. Schon in SS10 verlor der Norweger neun Sekunden auf Latvala, und würgte schließlich am Start zur folgenden Etappe den Motor ab, was erneut sieben Sekunden kostete. Mit seinem zweiten Rang in Jordan River, konnte er die Rallye Jordanien wieder zu einem Dreikampf der Citroen machen, in welchen ausschließlich Ford-Pilot Latvala noch eingreifen kann.
Der zweite Werkspilot Mikko Hirvonen scheint nicht mehr in diesen Kampf eingreifen zu können. Nachdem er schon am Morgen Zeit durch seine Rolle als Staubsauger verlor, verlief auch der Nachmittag nicht besser. "Ich verliere immer noch Zeit, aber ich habe das Gefühl, dass meine Fahrweise in Ordnung ist. Ich tue alles was ich kann", analysierte Hirvonen nach SS11. Schließlich ereilte ihn zum krönenden Abschluss noch ein technisches Problem. "Wir haben die letzten 15 Kilometer ohne Servolenkung absolviert, was hart war. Aber wir stehen hier - also ist es ok", schilderte der Finne.
Räikkönen auf dem Vormarsch
Kimi Räikkönen konnte seine gute Leistung des Vormittags fortführen und Rang sechs erobern. Zudem gelang es dem Finnen in der letzten Prüfung des Tages einen Abstand von 12 Sekunden zwischen sich und seinen Ford-Verfolger Matthew Wilson zu legen. "Das Fahrgefühl war besser als morgens auf dieser Etappe. Es war mehr Grip", sagte Räikkönen.
Viele Probleme
Wenig erfreulich verlief der Tag auch für das Stobart-Ford-Team. Während der zweiten Prüfung ereilte Henning Solberg ein Reifenschaden, gefolgt von einem Unfall mit einem Felsen in SS9. Zwar konnte er wider erwarten die Rallye fortsetzen, befindet sich allerdings mit mehr als 20 Minuten Rückstand in aussichtsloser Position. Am Nachmittag stoppte auch Mads Östberg, der ein Getriebeproblem zu beklagen hatte. Damit ist Wilson, der mit Räikkönen um den sechsten Rang kämpft, der einzige Stobart-Ford in den Punkten.
Auch Mini hatte erneut mit Problemen zu kämpfe, weshalb Pilot Daniel Oliveira bereits nach der ersten Etappe den Freitag beendete. "Das Problem war einer defekten Wasserleitung geschuldet", erklärte Prodrive's Paul Howarth. "Es hätte möglich sein können, dass die Jungs das reparieren und wir hätten weiterfahren können, aber wir wollten in keinem Fall den Motor riskieren, daher haben sie ihn ausgeschalten und hier herein gebracht", erklärte er weiter. Nun sei die Leitung repariert, und das Team sei bereit für den Samstag.
Übersicht nach Tag 1:
1. Sebastien Ogier, Citroen 46:49.3
2. Sebastien Loeb, Citroen +31,6
3. Jari-Matti Latvala, Ford +33,1
4. Petter Solberg, Citroen +35,3
5. Mikko Hirvonen, Ford +2:30,9
6. Kimi Räikkönen, Citroen +2:45,8
7. Matthew Wilson, Ford +2:57,8
8. Khalid Al Qassimi, Ford +4:49,7
9. Frederico Villagra, Ford +4:54,2
10. Nasser Al-Attiyah, Ford +5:19,3
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