Kaum zu glauben, aber wahr: die erste Saisonhälfte von Kimi Räikkönens Debütjahr in der WRC ist bereits vorbei. Der Finne ist mit den bisherigen Fortschritten zufrieden. "Es lief wie erwartet", sagt er. "Vielleicht sogar etwas besser." Auf einer Skala von 1 bis 10 würde er sich bislang eine 5 geben. "Oder vielleicht doch eine 5,5 oder 6?"
Als Rennfahrer will Räikkönen natürlich mehr - immerhin ist er es aus der Formel 1 gewohnt, Rennen und Titel zu gewinnen. "In diesem Jahr sind die Chancen ziemlich hoch, dass ich nichts gewinnen werde, aber wenn ich noch ein oder zwei Ergebnisse in den Top-5 erreiche, bin ich zufrieden."
Die wohl schwierigste Umstellung für den Finnen ist, dass er in seinem Citroen ständig von seinem Co-Piloten Kaj Lindström zugetextet wird. "Selbst in der Formel 1 habe ich es nie gemocht, wenn die Ingenieure mich auf der Strecke angefunkt haben", erinnert er sich. Bei Ferrari weiß man ein Lied davon zu singen. Im letzten Jahr fauchte Räikkönen zurück: "Funk mich nicht mitten in der Kurve an!"
Lindström hat solche Reaktionen nicht zu befürchten. "Das gehört jetzt zum Job", sagt Räikkönen. "Ich kann wahrscheinlich mehr Speed durch einen besseren Aufschrieb gewinnen als durch jedes andere Gebiet."
Angst kennt Räikkönen trotzdem nicht. "Man muss seinem Beifahrer und dem Aufschrieb vertrauen, das gehört zur Fähigkeit des Rallyefahrens", sagt er. "Wenn man auf einer Rennstrecke abfliegt, fährt man durchs Kiesbett oder in den Reifenstapel - wenn man bei einer Rallye abfliegt, stehen dort Bäume." Diese begutachtete Räikkönen in diesem Jahr schon einige Male aus der Nähe. "Es gibt keinen Raum für Fehler - obwohl ich ständig einige mache. Das gefällt mir am Rallyefahren. Wenn es einfach wäre, könnte es jeder."
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