Überraschte die Eifel bei den VLN Test- und Einstellfahrten am 28. März die Teams noch mit Schneeschauern und Regen, zeigte sich der Renngott bei der 56. ADAC Westfalenfahrt, dem 1. Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, von seiner besten Seite.
Zu dem guten Wetter gesellten sich auch einige Prominenz. Zum Beispiel der doppelte DTM Meisterschaftsgewinner, Mattias Ekström. "Das ist meine Premiere", sagte der Schwede, meinte jedoch nicht die Pole Position, die das Team zuvor holte, sondern die Teilnahme an einem Rennen auf einem Porsche 911 GT3 RSR des Land Teams, den er sich mit Marc Basseng und Toto Wolff teilte.
Doch sobald die Startampel auf grün schaltete, wurde auf Prominenz keine Rücksicht genommen. So kam es, dass nach diszipliniertem Start die brandneue Dodge Viper GT3 des Zakspeed Teams die Spitze übernahm. Bereits in der ersten Runde begann das Favoritensterben: Team Alzen musste mit Startfahrer Jürgen Alzen im Bereich Steilstrecke den Porsche 911 GT3 abstellen. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Journalist Horst von Saurma und Michael Düchting auf ihrem privat entwickelten Audi R8 GT3.
Um so besser lief es in der Anfangsphase dagegen für Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke und Nürburgringlegende Dirk Adorf. Sie kämpften sich in ihrem Lamborghini sukzessive von Startplatz 25 nach vorne bis in die Top Ten. Leider wurde nach 1,5 Stunden der Vorwärtsdrang schlagartig beendet: Das Auto stand brennend im Adenauer Forst. Nach gleicher Fahrzeit ging der Ausfall der Favoriten auch an anderer Stelle weiter. Der Land Porsche mit Fahrer Toto Wolff rapportierte zähneknirschend an der Box: "Nach der Kollision mit dem Fugel Honda S2000 bin ich Pflanzgarten abgeflogen. Das Auto ist nachhaltig kaputt. An ein Weiterfahren ist nicht zu denken."
Auch ein weiteres spektakuläres Fahrzeug schaffte die Halbzeit der Veranstaltung nicht: Der BMW Alpina B6 GT3 mit den Fahrern Hürtgen, Bovensiepen, Wirth fiel nach Unfall im Streckenabschnitt Hohenrainschikane aus. Damit schaffte das Allgäuer Team jedoch immerhin 2 Runden mehr, als das Team Phoenix mit den Langstreckenprofis schlechthin: Stuck, Biela, Pirro. Ihr Audi R8 LMS fiel schon nach sechs Runden mit technischen Problemen aus und kam nur noch für Testrunden vereinzelt im Laufe des Rennens zurück auf die Strecke. Ein weiterer Favorit auf den Tagessieg, die brandneue Dodge Viper des Zakspeed Teams kratzte in Führung liegend auch vergeblich an der Halbzeitmarke. Um genau 13:59 Uhr rollte der amerikanische Silberpfeil mit Problemen im Antriebsstrang in die Box.
Somit waren bereits nach der ersten Rennhälfte die Positionen für die Top Ten bezogen und die verbliebenen Teams konnten ihre Positionen mit großzügigen Abständen sichern und nach Hause fahren. Der Sieger war somit wieder ein alter Bekannter auf dem Podest: Teamchef Olaf Manthey. "Letztendlich hatten wir das zuverlässigste Auto. Das hat uns den Sieg gebracht", sagte sein sichtlich zufriedener Fahrer Marcel Tiemann. Im Gegensatz dazu feierte das zweitplatzierte Team Mamerow ihr Ergebnis wie einen Sieg. Kein Wunder nach der frustrierenden Saison 2008, die nach einem Totalschaden vorzeitig beendet war. Genauso glücklich stand auch das dritte Porsche Team etwas überrascht auf dem Siegertreppchen, die MSpeed Truppe aus Köln, mit den Fahrern Stippler, Fischer und Seefried.
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