Das erste Nacht-Qualifying zum 24 Stundenrennen von Le Mans endete mit einem großen Knall: beim Anbremsen zur zweiten Kurve verlor Hideki Nota die Kontrolle über seinen Prototypen, der vom deutschen Team Kruse Schiller Motorsport eingesetzt wird. Der LMP2-Bolide überschlug sich mehrfach und wurde völlig zerstört - der Fahrer blieb glücklicherweise okay.

Schon zuvor hatte es ordentlich gescheppert, als Romain Dumas im schnellen Benziner-Pescarolo in den Porsche Kurven von der Strecke abkam. "Ich wusste gar nicht was passiert war und dachte es sei etwas am Auto gebrochen", schilderte der 30-jährige Franzose nach dem Unfall. Später stellte sich heraus, dass er auf eine Ölspur kam und so die Kontrolle verlor. Auch bei ihnen ist nicht klar, ob sie am Rennen teilnehmen können: "Ich weiß nicht wie schlecht es um uns steht, aber es sieht nicht gut aus. Der Einschlag war sehr heftig."

Auch bei den großen Favoriten lief nicht alles rund. Sowohl Audi als auch Peugeot klagten in den Abendstunde über Ausritte, Mike Rockenfeller kam sogar einem Kontrahenten zu nahe und drehte sich. An der Reihenfolge änderte das Nachttraining allerdings nicht mehr - an der Spitze blieben die Positionen unverändert. Die einzige Verschiebung gab es am Ende der Top-Ten, wo sich Oreca auf den neunten Platz schieben konnte. Das Cockpit ist unter anderem mit Loic Duval besetzt, der im Winter in der A1 Grand Prix Serie für Furore sorgte.

Wenn die Entscheidung um die besten Startplätze nicht schon heute gefallen ist, wird die endgültige Reihenfolge für den fliegenden Start spätestens am späten Donnerstagabend entschieden - zwei Tage vor Rennbeginn stehen zwei weitere Qualifyings an. Neben der Spitze, wo zwei Peugeots nur durch 0,169 Sekunden getrennt sind, geht es auch in allen anderen Klassen sehr eng zu. In der LMP2 liegen die beiden Porsche von Essex und Van Merksteijn vorne, zwischen ihnen liegen nur gute sechs Zehntel. In der LMGT1-Kategorie führen die beiden amerikanischen Corvette knapp vor dem Labre-Saleen. Bei den ganz Kleinen der LMGT2 liegen derzeit die Porsche von Flying Lizard und Imsa Performance in Front - doch Achtung: Ferrari lauert in Form von Risi Competizione auf dem dritten Klassenrang.