Aaro Vainio ist der neuste Exportschlager aus dem motorsportbegabten Finnland, der sich einen Namen machen konnte. Der junge Nachwugsfahrer kommt aus der selben Stadt wie 'der Schweiger' (A.d.R: Kimi Räikkönens Beiname), aus Espoo und wird von Nicolas Todt gemanaged. Vainio wurde am 2. Oktober 1993 geboren und 2011 wird er für Tech 1 Raching in der GP3 fahren.
2010 war Dein erstes Jahr in einem Einsitzer, konntest Du deine eigenen Erwartungen erfüllen, oder sie sogar übertreffen?
Aaro Vainio: "Einiges ist sehr gut gelaufen. Ich konnte mich über die gesamte Saison hinweg verbessern und zum Schluss hin ging es richtig aufwärts. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber am Ende hatte ich es ganz gut im Griff. Schade, dass die Saison vorbei war, als ich endlich den Speed hatte mit den Top-3 mitfahren zu können."
Nach den vielen erfolgreichen Jahren im Kart-Sport, was war da die größte Umstellung, die Du vornehmen musstest?
Aaro Vainio: "Na, die größte Veränderung ist eigentlich die Größe und die Geschwindigkeit. Das Fahren ist nicht so, wie in einem Go-Kart. Das war am Anfang gar nicht einfach aber mit der Zeit ist es immer besser geworden. Im Rennen passieren die Dinge viel schneller und alles ist irgendwie größer."
Du konntest fünf Mal auf das Podest fahren, war es frustrierend, keinen Sieg zu holen?
Aaro Vainio: "Nein, überhaupt nicht. Ich habe doch eine gute Arbeit abgeliefert, aber offensichtlich war ich noch nicht schnell genug, um in diesem Jahr auch zu gewinnen. Verbessern konnte ich mich aber immer und als nächstes werde ich auch Siege holen können."
Was waren die besten und schlechtesten Momente im Formel Renault Euro Cup?
Aaro Vainio: "Hockenheim war vielleicht die beste Zeit. Im zweiten Rennen hatte ich das schnellste Auto und konnte lange um den Sieg mitkämpfen. Magny-Cours war vielleicht am schlechtesten. Ich hatte eine gute Pace an diesem Wochenende, aber ich war nicht konzentriert und dadurch habe ich viele Fehler gemacht. Die Qualifikation und das zweite Rennen waren eine herbe Enttäuschung."
Wie und wann ist Nicolas Todt Dein Manager geworden?
Aaro Vainio: "Nicolas ist auf mich aufmerksam geworden, als ich noch Go-Kart gefahren bin. Er hat sich mit meiner Familie und meinem Team in Verbindung gesetzt, dort ist auch Jules Bianchi gefahren, der auch von Nicolas gemanaged wird. Wir haben uns getroffen und entschieden zusammen zu arbeiten."
2007 bist Du finnischer Kartmeister geworden, 2008 warst Du erfolgreich im South Garda Winter Cup und hast die europäische Kartmeisterschaft gewonnen, dann noch einmal 2009 - was ist der Unterschied zwischen der Kartkonkurrenz in Finnland und Italien oder anderen europäischen Ländern?
Aaro Vainio: "Beim Rennfahren in Finnland geht es richtig zur Sache, im Vergleich zu Italien ist der größte Unterschied vielleicht, dass die Jungens sehr heißblütig sind. Manchmal ist es dadurch einfacher, man muss nur warten, bis die Jungens aus Italien die Nerven verlieren."
Aus dem Leben
Hast Du jemals Kimi Räikkönen im Starbucks um die Ecke getroffen?
Aaro Vainio: "Ich kenne ihn nicht, wir kommen nur aus derselben Stadt."
Welchen der drei Weltmeister aus deinem Land bewunderst Du am meisten? Keke, Mika oder Kimi?
Aaro Vainio: "Kimi. Er ist meiner Generation am nächsten und ich habe ihn im Fernsehen gesehen. Sein Stil, seine Verbissenheit, das gefällt mir."
Verfolgst Du auch amerikanische Rennserien, wie Indy oder Nascar?
Aaro Vainio: "Um ehrlich zu sein, eigentlich nicht. Ein bisschen was weiß ich über Nascar, aber ich verfolge den Sport nicht."
Erzähl' uns etwas über Aaro Vainio, den Jungen, nicht den Rennfahrer. Welche Musik magst Du, oder welches Essen, welche anderen Sportarten?
Aaro Vainio: "Ich bin ein ganz normaler 17-Jähriger, ich mag es mit Freunden herum zu hängen und das leichte Leben. Ich mag fast alle Sportarten, ich spiele gern Eishockey und Floorball. Ich bin auch gern im Fitnessstudio. In Sachen Musik bin ich für alles offen, bei den Genussmitteln mag ich Red Bull und Pasta."
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