Zur Zeit muss Johnny Cecotto in der GP2 heftig Prügel einstecken. Nach seinen Aktionen in Malaysia und Spanien hatten sich die Kollegen zuletzt bereits lautstark über den Arden-Piloten beschwert. Monaco-Sieger Sam Bird war erst vor wenigen Tagen im Exklusivinterview mit Motorsport-Magazin.com hart mit Cecotto ins Gericht gegangen. "Ich denke, er ist ein ganz besonderes Exemplar: Leute in hohen Kategorien und schnellen Rennserien, dürfen ihre Autos nicht in Waffen umwandeln", fand der Brite in Bezug auf seinen ungestümen Rivalen deutliche Worte. Laut Bird sei das Verhalten Cecottos auch deshalb nicht zu dulden, da der gebürtige Augsburger, der unter venezolanischer Rennlizenz startet, sich als äußerst lernresistent erwiesen hätte.
"Es ist ja nicht nur in dieser Saison so, dass man diesen Fahrer solche Aktionen reiten sieht. So war es auch schon das Jahr davor und das Jahr davor und das Jahr davor!", schüttelte Bird den Kopf. Für ihn stand fest: "Hoffentlich fällt das bald auch einmal den Stewards auf, denn sein Verhalten ist in einer Meisterschaft wie unserer einfach nicht akzeptabel und etwas viel Gravierenderes als alles bisherige müsste einmal unternommen werden." Birds Worte wurden scheinbar erhört, denn bei der Untersuchung im Anschluss an das GP2-Hauptrennen in Monaco, wurde Pole-Setter Cecotto die Schuld am großen Startcrash zugesprochen, in den am Freitag 14 Autos verwickelt waren, wobei neun Fahrzeuge nach dem Unfall in Kurve eins nicht mehr weiterfahren konnten. Zur Strafe wurde Cecotto deshalb für das restliche Wochenende vom Geschehen ausgeschlossen - er darf im Sprintrennen am Samstag folglich nicht antreten.
Der Rückendeckung der anderen Fahrer können sich die Stewards dabei sicher sein. Nicht nur Jolyon Palmer hatte nach dem Rennen gewettert: "Wenn ich das nächste Mal zwei Reihen in der Nähe von Cecotto stehe, starte ich lieber gleich aus der Box." Auch Deutschlands einziger GP2-Starter Daniel Abt hatte in seiner Motorsport-Magazin.com zuletzt voller Unverständnis auf Cecotto reagiert. "So eine Fahrweise wie seine gibt es nicht einmal im Go-Kart. Das hat mit Racing nichts mehr zu tun sondern ist einfach nur irre", meinte Abt, der in Monte Carlo auch zu den Leittragendenden des Rücksstaus der vom Arden-Fahrer verursachten Startkollision zählte. "Cecotto muss man mindestens einmal für ein Rennen Hause schicken. Was er macht, geht einfach überhaupt nicht", hatte Abt zuletzt gefordert - seinem Wunsch sind die Rennkommissare im Fürstentum nun nachgekommen und haben Cecotto einen empfindlichen Denkzettel verpasst.
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