Was Jacques Villeneuve von Sebastian Vettels Missachten der Stallorder in Malaysia hielt, gab der Kanadier in der Vorwoche ja bereits ausführlich zum Besten: Geht es jedoch um die Vergabe des WM-Titels 2013, wird man den Namen Vettel aus Villeneuves Mund nicht zu hören bekommen. Der Weltmeister von 1997 hat den Red-Bull-Piloten nicht auf der Rechnung, dafür aber zwei ganze andere Favoriten auserkoren. "Vor dem Saisonauftakt in Australien hätte ich Alonso und Hamilton für den WM-Titel getippt - nun würde ich aber all mein Geld auf den Spanier und den Finnen wetten", erhob Villeneuve auch Kimi Räikkönen in seinen erlesenen Favoritenkreis. Der Lotus-Pilot hatte immerhin das erste Rennen im Albert Park zu Melbourne gewonnen.
Mit Blick auf Alonso glaubte Villeneuve, dass sich auch die Scuderia aus Maranello 2013 berechtigte Hoffnungen auf den ersten Titelgewinn seit 2007 machen darf. "Dieses Jahr könnte Ferraris Jahr werden", erklärte der Ex-Williams-Pilot, der kommende Woche seinen 42. Geburtstag feiert. Dabei meinte Villeneuve auch, dass Alonso erneut auf die Hilfe von Teamkollege Felipe Massa zählen könne - obwohl der Brasilianer sich dieses Jahr wiedererstarkt zeigt und zuletzt selbst Titelambitionen anmeldete. Dass Alonso seinem Stallkollegen zuletzt beispielsweise in vier Qualifyingduellen am Stück unterlegen war, machte Villeneuve aber an etwas anderem fest. Gerade am Ende der letzten Saison habe Alonso auf ihn doch etwas müde und auf Grund des saisonlangen Kampfes in einem unterlegenen Ferrari ausgepowert gewirkt. 2013 seien die Voraussetzungen für den italienischen Traditionsrennstall allgemein aber besser.
"Ihr Auto ist schnell, wenngleich es vielleicht etwas schwieriger zu fahren ist", meinte Villeneuve, der in Bezug auf seinen ehemaligen Renault-Teamkollegen Alonso anfügte: "Vielleicht erhält er heuer ja wieder Massas Unterstützung." Mit Blick auf das Ausscheiden des Spaniers zuletzt in Sepang erklärte der Ex-Weltmeister: "Ferrari hat seinen großen Fehler des Jahres jedenfalls schon hinter sich..." Obwohl Alonsos Frontflügel nach dem Start beschädigt war, wies das Team den Spanier an, auf der Strecke zu bleiben, um sich wenige Runden später bei einem Reifenwechsel auf Trockenpneus einen zusätzlichen Boxenstopp zu sparen - das gewagte Unterfangen ging bekanntlich schief und Alonso landete am Beginn der zweiten Runde im Kiesbett.
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