Kimi Räikkönen brachte es am Freitagabend auf den Punkt: "Gestern war ich krank, heute traf es das Auto." Der Lotus-Pilot hatte am Samstag wegen einer Magenverstimmung pausieren müssen, fühlte sich zum Abschluss der Testfahrten in Barcelona am Sonntag aber wieder fit genug. Das galt jedoch nicht für den E21-Boliden. Schon wieder musste das Team das Getriebe wechseln und wieder einmal verlor Räikkönen dadurch wertvolle Testzeit. Erst am Nachmittag konnte er Fahrt aufnehmen, kam aber nicht über 50 Runden hinaus. "Der Winter hätte ein bisschen besser für uns laufen können", stapelte der Eismann äußerst tief. "Aber so ist es nun einmal und ich hoffe, dass wir bis Melbourne alles im Griff haben."
Räikkönens Rundenbilanz ist ziemlich katastrophal. Beim Auftakt in Jerez spulte er an seinen beiden Einsatztagen zusammen 123 Runden ab, beim ersten Auftritt in Barcelona kam er lediglich auf 87 Umläufe. Nachdem er in Barcelona II wegen seiner Krankheit am Samstag aussetzen musste, wurden es am Ende 50 Runden - macht alles in allem 260 Runden Vorbereitung auf die neue Saison. Ärgerlich war, dass an seinem Auto zweimal das Getriebe ausgewechselt werden musste. "Es dauert viele Stunden, bis so etwas repariert ist", sagte Räikkönen. "Ich denke zwar nicht, dass das noch einmal geschehen wird, aber wenn so etwas ist, kann man natürlich nie zu 100 Prozent sicher sein."
Neben dem Getriebe-Trouble streikte an einem Tag die Telemetrie seines Autos und machte die Kilometersammelei somit recht wertlos. "Das waren alles keine allzu großen Probleme", wiegelte der Finne ab. "Das ist nicht, was man will, aber schließlich geht man ja testen um herauszufinden, wo es mit dem Auto Probleme gibt. Wir haben einige Probleme herausgefiltert und Lösungen gefunden." Mut machte ihm die Tatsache, dass Lotus auch 2012 während der Testfahrten Schwierigkeiten hatte, dann aber stark in die Saison startete. Es war vor allem Räikkönens Konstanz, die ihm am Ende des Jahres den dritten Platz in der WM-Wertung bescherte.
Diese Zuverlässigkeit soll auch 2013 wieder helfen, wichtige Punkte einzusammeln - ein bisschen schneller darf es aber schon noch sein. "Die Konstanz hilft, aber wir brauchen mehr Speed als im vergangenen Jahr", forderte Räikkönen. "Wenn wir diese Konstanz beibehalten, der Speed besser wird und wir gut in die Saison starten, haben wir hoffentlich bessere WM-Chancen."
Ein großes Fragezeichen steht allerdings noch hinter den neuen Pirelli-Reifen. Während der Testfahrten herrschten kühle Temperaturen, in Melbourne könnte es hingegen einiges wärmer sein und sich das Verhalten der Mischungen ändern. "Niemand weiß, was mit den Reifen passiert, wenn es wärmer wird", rätselte auch Räikkönen. "Ich denke, dass die letztjährigen Reifen besser waren, aber wir müssen einfach abwarten. Hoffentlich bekommen wir keine Probleme."
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