Nach dem Aus von HRT ging die versammelte Formel-1-Welt davon aus, dass in der kommenden Saison nur noch 22 Autos an den Start gehen werden. Doch anscheinend gibt es eine Gruppe an kanadischen und amerikanischen Investoren, die Interesse an den Überresten des spanischen HRT-Teams hat.
Die Scorpion Gruppe will laut Autosport offenbar schon 2013 mit einem auf dem Vorjahres-HRT basierten Auto an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen. Das Team soll das neue Auto statt in Spanien jetzt in Silverstone bauen, die Motoren sollen weiterhin von Cosworth bezogen werden und das Getriebe von Williams. Dem Bericht zufolge will die Scorpion Gruppe am Ende der Woche Klarheit bezüglich der Übernahme haben.
Eigentlich wäre der Zug für einen zwölften Startplatz 2013 nach der Pleite von HRT schon abgefahren, da die Einschreibefrist der FIA zu Ende ist und Scorpion Racing daher bis 2014 warten müsste, um an der Königsklasse teilzunehmen. Doch Bernie Ecclestone soll den potentiellen Neueinsteigern schon seinen Segen gegeben haben. In einem Brief an die Investoren soll er geschrieben haben: "Haben Sie HRT gekauft? Sollten Sie das getan haben, würde sie [die FIA] Sie akzeptieren."
Auch wenn Ecclestone gerne ein breites Starterfeld sehen würde, besonders optimistisch ist der 82-Jährige nicht: "Sie wollen alle Einzelteile von HRT kaufen, dann einen Rennstall gründen und um einen Startplatz fragen. Ich persönlich glaube aber nicht daran, dass das geschehen wird." Der Grund für den Pessimismus des Formel-1-Zampano ist einfach. "Es ist alles ein bisschen zu spät. Vielleicht können sie es für nächstes Jahr schaffen."
Redaktionskommentar
Motorsport-Magazin.com mein: Eigentlich hatten sich alle schon damit abgefunden, 2013 nur noch 22 Autos zu sehen. Das Interesse der Investorengruppe kommt ebenso überraschend wie unüberlegt. Ein kurzfristiger Einsatz scheint trotz der Befürwortung durch Bernie Ecclestone sehr unwahrscheinlich. Der F112 von HRT bietet außerdem keine besonders gute Basis, auf der in der kommenden Saison mitgefahren werden könnte.
Selbst wenn es wider Erwarten zu einem Start 2013 kommen sollte, so dürfte das Engagement doch nur von kurzer Dauer sein. 2014 steht der große Paradigmenwechsel in der Königsklasse an und die Teams haben bereits jetzt schon viel Entwicklung in die Fahrzeuge der neuen Generation gesteckt. Diese Entwicklung aufzuholen und nebenbei ein schon letztes Jahr nicht konkurrenzfähiges Auto mit Updates zu versehen, dürfte wohl eine unlösbare Aufgabe für ein neues Team darstellen. (Christian Menath)
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