Obwohl Paul di Resta noch nicht offiziell bei Force India für die nächste Saison bestätigt wurde, gilt es als sicher, dass der Schotte im Lager der Inder bleibt. Vergangene Woche wurde bereits der Sitz für das 2013-er Auto auf ihn angepasst und di Resta selbst spricht schon lange davon, im nächsten Jahr wieder für das Team von Vijay Mallya zu starten. Nachdem klar war, dass Michael Schumacher die Formel 1 verlässt und bei Mercedes von Lewis Hamilton ersetzt wird, machte sich di Resta Hoffnungen auf das vakant gewordene Cockpit bei McLaren.
Doch bekanntlich erhielt nicht der Schotte den Zuschlag für das Chrompfeil-Cockpit, sondern Sergio Perez. Der ehemalige DTM-Champion sieht die Entscheidung nicht ausschließlich in seiner eigenen Leistung begründet: "Unglücklicherweise gehört in diesem Sport noch etwas mehr dazu. Es gibt die wirtschaftliche Seite und Geld ist knapp. Perez hat diesbezüglich eine gute Unterstützung." Dem Mexikaner prophezeit er aber eine schwierige Saison. "Er steht vor einer großen Aufgabe und er muss seine Leistung bringen." Besonders neben Jenson Button, der laut di Resta an seinem persönlichen Zenit angekommen ist, sei es schwierig zu überzeugen.
Der 26-Jährige hat ein Cockpit in einem Top-Team noch nicht abgeschrieben, besteht doch die Möglichkeit, dass 2014 erneut ein Umbruch im Formel-1-Fahrerfeld zu erwarten ist. "Einige dieser Wechsel, die jetzt von statten gegangen sind, die den Fluss der Formel 1 geändert haben, könnten nicht funktionieren", so di Resta und nannte sogleich ein prominentes Beispiel für seine These. "Es besteht die Möglichkeit, dass Lewis [Hamilton] die Art und Weise, wie Mercedes arbeitet, nicht mag. Die Dinge können sich sehr schnell ändern."
Er selbst sei wegen der Nichtberücksichtigung niemandem böse. "Ich habe eine hervorragende Beziehung zu McLaren. Martin Whitmarsh war die Schlüsselperson, als es darum ging, einen Vertrag bei Force India zu erhalten. Ich war auch viele Jahre ein Teil von Mercedes-Benz", gab di Resta auf der Autosport International zu Protokoll.
Der 39-fache GP-Teilnehmer ist sich sicher, dass es nicht seine letzte Chance gewesen ist. "Unsere Wege könnten sich kreuzen. Vielleicht sitze ich dann in einem besseren Auto und besiege sie und lache dann als Letzter." Doch Rache üben möchte er an niemandem: "Ich muss mit ihnen arbeiten, sie sind professionelle Leute und sie gewinnen Rennen. Und das ist, was ich in diesem Sport erreichen möchte."
Redaktionskommentar
Motorsport-Magazin.com meint: Es darf bezweifelt werden, ob sich Paul di Resta mit diesen Aussagen einen Gefallen getan hat. Er unterstellt Sergio Perez nur wegen seines finanziellen Hintergrunds an das McLaren-Cockpit gekommen zu sein und greift somit auch McLaren an. Darauf zu spekulieren, dass Lewis Hamilton bei Mercedes scheitert, wirft auch kein gutes Licht auf den Schotten. Vielleicht sollte sich di Resta mehr auf seine eigene Leistung auf der Strecke konzentrieren statt gegen Kollegen zu schießen. Schließlich sah er in der abgelaufenen Saison an der Seite von Nico Hülkenberg ziemlich blass aus - und der hat womöglich seinen Zenit noch nicht erreicht... Christian Menath
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