Man mag es kaum glauben, aber trotz allen Lärms und des ganzen Adrenalins möchten Rennfahrer auch während eines Formel-1-Grand-Prix manchmal einfach nur ihre Ruhe haben. Bestes Beispiel war am vergangenen Wochenende Kimi Räikkönen, der auf dem Weg zu seinem ersten Sieg nach dem Comeback zu Jahresbeginn mehrmals genervt auf seiner Meinung nach altkluge Funksprüche vom Kommandostand reagierte. Irgendwann wurde es dem Finnen mit der Dauerbeschallung zu dumm und er bat seine Box bestimmt, ihn doch einfach in Ruhe sein Rennen fahren zu lassen... schließlich wisse er schon, was er tue.
Vielleicht mag es an der Mentalität der Menschen im hohen Norden Europas liegen, aber zumindest Räikkönens Landsmann Mika Salo hat vollstes Verständnis für das Redeverbot des Finnen. Der Ex-Pilot gab an, diese Einstellung beim Rennfahren ziemlich normal zu finden. "Man ist während eines Rennens so konzentriert, dass man sich der Situation, in der man sich gerade befindet, vollends bewusst ist - und wenn man in Führung ist, kann man ein rotes Auto im Spiegel sehr gut selbst erkennen", erklärte er gegenüber MTV3. Lästige Funksprüche wären da nur eines - ein Ärgernis.
Vielmehr müsse das Redeverhältnis andersherum geartet sein. In der Praxis würde das bedeuten: "Wenn ein Fahrer Informationen haben will, kann er danach fragen. So war es bei mir früher auch immer. Ich habe nur nach den Sachen gefragt, die ich gerade wissen wollte", so Salo. Für Räikkönen selbst stellte die ungewöhnliche Szene am Teamfunk nach dem Rennen jedoch kein Problem dar. "So ist es ja bei allen Teams - sie versuchen nur, einem zu helfen und sagen einem alle zwei Minuten die gleichen Dinge. Ich bin aber nicht so blöd, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, was ich zu tun habe", grinste der Finne mit seinem bekannten trockenen Humor.
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