Das Comeback von Kimi Räikkönen scheint die richtige Wahl gewesen zu sein...
Damon Hill: Absolut, gut dass er wieder in der Formel 1 ist.
Marc Surer: Auf jeden Fall, er war auch nie weg. Er ist zwei Jahre lang Rallye gefahren und war somit immer aktiv - deshalb ist er noch in Topform.
Jackie Stewart: Er legte ein fulminantes Comeback hin. Er ist ein unglaublich talentierter Fahrer. Es ist so, als wäre er überhaupt nie weg gewesen.
Christian Danner: Ich habe am Anfang des Jahres gesagt, dass ich nicht glaube, dass Kimi es hinbekommt. Deswegen muss ich mich echt an der eigenen Nase packen und zugeben: ich hatte Unrecht. Kimi ist aus dem Stand wieder voll dabei. Er kommt mit allen modernen Gegebenheiten, Autos ohne Tankstopps, Pirelli-Reifen, perfekt klar. Seine Leistung ist einfach super, toll.
Johnny Herbert: Es war traurig, als er die F1 verließ und ich bin froh, dass er wieder zurück ist. Ich mag Kimi, besonders die Art und Weise wie er pusht und das Maximum aus dem Auto herausholt. Er mag den ganzen Kram mit den Medien nicht, aber da ist er nicht der Einzige. Nur er zeigt es eben mehr als andere. Ein Comeback ist nicht einfach, aber er hat es in kürzester Zeit geschafft, wieder an der Spitze mitzufahren. Er ist konkurrenzfähig und hat sich gut wieder eingelebt.
Warum war Räikkönen schneller erfolgreich nach seiner Rückkehr als Michael Schumacher?
Christian Danner: Kimi muss sich etwas mehr auf sein Talent verlassen, Schumacher arbeitet mehr. Die entspannte Art wie Kimi es angegangen ist, ist vielleicht eher der Weg zum Erfolg, als mit Gewalt etwas erreichen zu wollen.
Marc Surer: Er ist auch jünger, das hilft sicherlich auch mit.
Johnny Herbert: Er ist sehr viel jünger als Michael und er verspürt noch den Hunger. Das tut Michael zwar auch, aber er befindet sich in einer anderen Situation als Kimi. Die junge Generation hat das Ruder übernommen und Kimi gehört noch mehr in diese Kategorie in Sachen Konkurrenzfähigkeit als Michael. Ich denke, Kimi wird mehr Erfolg haben als Michael.
Räikkönen lässt sich nicht verbiegen, ist wie er ist. Ist das seine Stärke?
Marc Surer: Er ist kein Superstar, aber er kommt beim Publikum extrem gut an. Er hat unglaublich viele Fans und alle mögen ihn.
Christian Danner: Es ist so irre, was er manchmal macht. Manchmal kommt er gar nicht. Es ist unfassbar. Aber das ist Kimi, er ist halt so. Das mache ich ihm nicht zum Vorwurf. Er bringt seine Leistung auf diese Art und Weise - nicht anders. Wenn man ihn richtig gängelt, verliert er seine Freiheit und die ist einer der Garanten dafür, dass er so schnell ist. Und er ist wirklich sauschnell.
Damon Hill: Er macht sein eigenes Ding. Er ist nicht an dem Zirkus rundherum interessiert, ihm geht es ganz allein um das Fahren. Er lässt seine Performance auf der Strecke für sich sprechen.
Johnny Herbert: Besonders wichtig für Kimi ist, dass er sehr happy im Team ist. Lotus gibt ihm Selbstvertrauen, ohne Selbstvertrauen kann man nicht ins Auto steigen und einen guten Job abliefern.
Was sind sonst seine Stärken?
Marc Surer: Speed und Talent, absolut. Er fährt, konzentriert sich auf seine Arbeit und ist nicht wegen des Glamour in der Formel 1. Ich glaube schon, dass er 2012 noch gewinnen kann.
Christian Danner: Man kann ihm auf jeden Fall ein, zwei Siege zutrauen.
Damon Hill: Es war ein Risiko, zu Lotus zu gehen, aber es zahlte sich für beide Seiten aus. Kimi verfügt über immenses Talent und Erfahrung. Und er ist noch jung. Ich fing erst mit 33 Jahren in der F1 an. Anfang 30 ist ein gutes Alter für einen Rennfahrer, somit ist es für ihn eine sehr gute Zeit in die F1 zurückzukehren. Ich erwarte noch mehr Action von ihm. Ein Sieg ist schwierig, aber durchaus möglich.
Jackie Stewart: Er hat einen klaren Kopf, er weiß, was er tut. Michael brauchte nahezu ein Jahr, um so halbwegs vorne mitmischen zu können. Kimi kam zurück und war sofort vorne mit dabei. Sie sind zwei verschiedene Persönlichkeiten. Kimi ist ein echter Racer, Michael ist es nicht und war es nie. Er hatte ein gutes Auto und ein gutes Team und fuhr gut. Aber bei Kimi liegt mehr Herz und Seele drin. Ich traue Kimi einiges zu.
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