Der Lotus E20 scheint das perfekte Auto für Kimi Räikkönen zu sein. Schnell, schnörkellos und hin und wieder etwas launisch. Ganz besonders bei kühlen Temperaturen verspürt das Auto des Finnen nur wenig Lust, seinem Fahrer schnelle Rundenzeiten zu ermöglichen. Aber sollten die Vorzeichen stimmen, ist beim E20 - und auch Räikkönen - viel möglich.
"Es sind nur kleine Details, die wir hinbekommen müssen", sagt Räikkönen. "Wir müssen kleine Fehler abstellen, die dieser Tage viel kosten. Ich muss das Auto gemeinsam mit meinen Ingenieuren verbessern, dann spricht nichts gegen einen Sieg."
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve schätzt die Situation ähnlich ein. Für ihn ist der Lotus ein unglaublich gutes Auto, das nur aufgrund mangelnder Leistungen der Fahrer noch keinen Sieg erzielt hat. "Wenn Hamilton, Alonso oder Vettel im Auto gesessen hätten, hätten sie vielleicht jedes Rennen gewonnen", glaubt der Kanadier.
Von anderen Experten erhält Räikkönen jedoch Rückendeckung. "Ich glaube schon, dass er 2012 noch gewinnen kann", sagte Marc Surer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Auch Christian Danner traut dem Finnen ein, zwei Siege in dieser Saison zu. "Ich traue Kimi einiges zu", stimmt Jackie Stewart zu. "Er legte ein fulminantes Comeback hin. Er ist ein unglaublich talentierter Fahrer und es ist so, als wäre er überhaupt nie weggewesen."
Räikkönen bleibt ganz der Iceman. "Wir müssen im Qualifying stärker werden, dann haben wir bessere Chancen auf Punkte. Wenn dann der Sieg kommt, kommt er." Die Reifen lässt der Finne nicht als Entschuldigung gelten. "Sie sind manchmal etwas knifflig, aber keine Raketenwissenschaft."
Am wichtigsten ist ein gutes Auto. "Dann ist die Chance viel größer, dass die Reifen auch funktionieren. Denn es sind nie die Reifen allein - das ist ein Märchen", betont Räikkönen. "Wenn die Reifen an einem Marussia funktionieren, gewinnt er nicht plötzlich Rennen - das wird nicht geschehen."
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