Das Gros der Formel-1-Piloten der Gegenwart ist eifrig auf den diversen Social-Media-Plattformen vertreten. Nicht so Kimi Räikkönen, denn der introvertierte Finne schwimmt auch hier etwas gegen den Strom. "Ich mag Twitter und Facebook nicht, sondern bevorzuge die Privatsphäre", gab er zu. "Ich konzentriere mich einfach nur auf das Rennfahren und lasse keine anderen Dinge an mich heran."
"Ich bin nur fürs Rennfahren hier. Auf den anderen Bullshit kann ich gut verzichten. Wenn man mir die Autos aus der Formel 1 wegnehmen würde, wäre ich nicht mehr hier. Das ganze Drumherum, die Bekanntheit und so, das interessiert mich nicht", erklärte er gegenüber Bild.
Deutlich weniger zurückhaltend präsentiert sich der Iceman regelmäßig auf der Rennstrecke. "Ich bin hier, um zu gewinnen", sagte er und würde dazu auch einige Risiken eingehen, denn der Finne zieht den Kampf um den ersten Platz einem sicheren zweiten vor.
Knapp am Sieg vorbei geschrammt
Erfreut zeigte sich Räikkönen in seiner Comebacksaison auch über das Verhalten der aktuellen Formel-1-Piloten. "Wenn sich jemand auf der Strecke dumm benimmt, werde ich nervös. Aber zum Glück ist das aktuelle Starterfeld sehr diszipliniert."
In Bahrain hätte es für Räikkönen bereits in seinem vierten Rennen nach der Rückkehr in die Formel 1 fast zu einem Sieg gereicht. Dies lässt den Finnen auch für die weiteren Saisonrennen optimistisch in die Zukunft blicken. "Nach unserer Performance in Bahrain weiß ich, dass wir sogar noch besser sein können. Der Sieg war sehr, sehr nahe", erklärte er. "Ich mag keine zweiten Plätze."
Insgesamt ist Räikkönen mit seinem Comeback bisher durchaus zufrieden. "Schlecht gelaufen ist es nicht. Ich mag das, was ich gerade tue, das reicht. Mir ist egal, ob jemand sagt, dass ich das gut mache oder nicht", meinte er. "Allerdings ist es enttäuschend, wenn man trotzdem nur Zweiter wird. Nachdem das Rennen in China mit Platz 14 nicht so gelaufen ist, wie wir wollten, müssen wir mit dem Ergebnis in Bahrain erst mal glücklich sein."
Die Reifen als entscheidender Faktor
Wie viele andere Piloten betonte auch Räikkönen, dass das Reifenmanagement in der heutigen Formel 1 ein elementarer Schlüssel zum Erfolg ist. "Mit neuen Reifen ist man immer schneller als mit gebrauchten", sagte er. "Während der neue Reifen abbaut, gibt es keine Chance sich zu steigern. Normalerweise steigert man seine Zeit mit gut geplanten Boxenstopps, um dann zum Rennende hin mit dem leichten Auto auf frischen Reifen attackieren zu können."
Den Vorwurf, dass er den Renault-Motor etwas zu hart fährt, lässt der Finne nicht auf sich sitzen. "Ich habe schon meine gesamte Karriere lang denselben Fahrstil. Jeder Fahrer hat seinen eigenen Stil, um schnell zu sein und das ist meiner. Vielleicht ist er ein bisschen hart, aber er ist im Rahmen dessen, was der Renault-Motor verträgt."
Eine ganz besondere Freundschaft verbindet Räikkönen mit Sebastian Vettel, von der auf der Rennstrecke jedoch nichts zu sehen ist. "Er ist ein netter Kerl. Mit ihm kann man gute Späße machen. Aber auf der Strecke ist er mein Gegner", stellte der Finne klar. Rückblickend auf das letzte Rennen meinte er: "Ich hoffe, dass ich noch mal so nah an ihn herankomme. Dann ist er dran."
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