Die Formel 1 ist ein hartes Geschäft, da werden eigene Geheimnisse möglichst geheim gehalten und mögliche Geheimnisse der Konkurrenz sofort mit Freude offen ausgeplaudert. Beispiel Red Bull: Motorsportberater Dr. Helmut Marko ist wie jeder im Team äußerst bemüht darum, den Luftschlitz an der Front des Autos nur ja ein Mysterium bleiben zu lassen. Adrian Newey war bislang der Einzige, der ohne ein Verziehen seiner Miene behauptet hat, der Schlitz sei nur zur Kühlung der Fahrer da, ansonsten ist das keinem im Team gelungen.
"Wir schauen eben auf unsere Fahrer", musste Marko jetzt mit einem breiten Grinsen bei ServusTV dazu sagen. Wahrscheinlicher ist, dass die Luft im Schlitz geschickt um das Cockpit herumgeführt und dahinter aerodynamisch brauchbar wieder freigelassen wird. Während über die Nase aber lediglich geflunkert wird, ist es vor allem die Heckpartie des Red Bull, die von Interesse ist. "Wir verdecken einiges, vor allem am Heck", ließ Marko nur anklingen.
Schlitz oder Schlauch
Ein bisschen konkreter wurde er bezüglich des vermeintlichen Clous am Red Bull aber doch noch. "Der Clou bei der Sache ist, dass die Auspuffgase mittels eines Schlitzes oder Schlauches oder Führung in der Karosserie wieder zum Diffuser geleitet werden und so einen Teil des Abtriebes, den wir durch den Diffuser verloren haben, wiedergewinnen. Das hat am Samstag funktioniert. Das heißt, die Datenmenge, die wir da mit Mark Webber - wir haben 113 Runden gedreht - gefunden haben, ausreichend war."
Nicht verdecken wollte er dafür, was er für einen Technik-Kniff bei Mercedes ausgemacht hat. "Mercedes hat das bei DRS gut gemacht", meinte er. "Sie haben ein System, das mit der Betätigung von DRS auch einen F-Kanal öffnet." Das fand er insofern clever, weil DRS erlaubt ist und dadurch auch der damit aktivierte F-Kanal nicht illegal sein sollte und sich der Top-Speed auf Geraden weiter erhöht.
Die Innovation
"Das ist für sie vor allem im Qualifying gut, weil man das dort immer einsetzen kann", sagte Marko. Im Rennen ist das zwar etwas schwieriger, weil DRS dann nur im Zweikampf verwendet werden darf, doch ein guter Startplatz ist auch 2012 nicht zu verachten. "Das ist die Innovation. Wir können das bis Melbourne nicht nachbauen." Aber verraten kann man es ja schon einmal.
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