Am Morgen erfuhr Vitaly Petrov plötzlich durch einen Anruf, dass sein Tag anders als erwartet verlaufen würde. "Dann hörte ich: Heikki ist krank, du musst fahren und ich sagte: Kein Problem, wir sehen uns später", schmunzelte der Russe, dessen Tag dadurch aber nicht völlig aus der Bahn geworfen war, da er ohnehin um acht Uhr zum Meeting erschienen wäre.

Insgesamt fiel sein Fazit aber positiv aus. "Ich bin sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit des Autos", so Petrov gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Wir lagen im Plan. Wir mussten allerdings eine halbe Stunde früher aufhören, da wir keine Reifen mehr übrig hatten." Daher bot es sich ohnehin an, den Nachmittag für Longruns zu verwenden.

Petrov will leeres Auto haben

Dass seine Zeit, die nur 1,6 Sekunden langsamer war als die Spitze, mit weniger Sprit zustande kam, bestritt der Caterham-Pilot aber vehement. "Nein, das ist nicht wahr. Vielleicht ein kleines bisschen. Wir haben bisher noch nichts in Richtung Qualifying ausprobiert, sondern hatten immer recht viel Sprit im Auto", verriet Petrov, der aber in jedem Fall am Sonntag noch in diese Richtung gehen möchte. "Nicht komplett ohne Sprit, aber wir müssen zumindest etwas ausprobieren, denn ich bin dieses Auto noch nie ohne viel Sprit gefahren."

Vitaly Petrov hatte mit der Sitzschale zu kämpfen, Foto: Sutton
Vitaly Petrov hatte mit der Sitzschale zu kämpfen, Foto: Sutton

Ausprobiert hat er am Donnerstag einen neuen Frontflügel. Wie viele andere Piloten muss aber auch der Russe erst auf die Daten warten. "Da wir ihn in unterschiedlichem Wetter und mit verschiedenen Reifen ausprobiert haben kann ich nicht sagen, ob er besser war", gab Petrov ehrlich zu.

Allerdings war das am ersten Testtag in Barcelona nicht sein größtes Problem. Denn da er noch nicht für den Test vorgesehen war, wurde seine passende Sitzschale noch nicht nach Katalonien transportiert. "Es beeinträchtigt mich. Wenn man bremst, pickst einen plötzlich etwas von hinten", schilderte Petrov das Fahrgefühl. "Dann gehst du in die Kurve und das kostet etwas Konzentration."

Verwirrung erwartet

Allerdings sei es diesmal bereits besser als zu Beginn, als der Caterham-Pilot mit Rücken- und Schulterschmerzen zu kämpfen hatte. Wenn es hart auf hart kommt, wird er allerdings auch am Freitag testen, sollte Kovalainen, der nun für die kommenden beiden Tage eingeplant ist, nicht fit werden. Dann will Petrov hart arbeiten, um zumindest nah an die Konkurrenz heranzukommen.

Sehr negativ überrascht war der 27-Jährige allerdings von den weichen Reifen. Bereits nach wenigen Runden würden sie zu rutschen beginnen und jeden Speed in der Kurve killen. Die harten Reifen hingegen erwiesen sich als konstant. "Es ist jetzt schwer, das genau einzustufen, denn das Wetter, die Strecke und vieles mehr wird in Australien anders sein, vor allem da Melbourne ein Stadtkurs ist. Aber hoffentlich sind die weichen Reifen so, wie es die im letzten Jahr waren, denn sonst wird es eine Menge Verwirrung geben."