Nachdem Lotus Renault letzte Woche bekanntgab, Kimi Räikkonen für die Saison 2012 verpflichtet zu haben, wird die Rückkehr des 32-Jährigen heiß diskutiert. David Coulthard vertritt hier die Ansicht, dass der Finne motivierter und reifer als zuvor den Dienst für Lotus Renault antreten wird. "Ich glaube, dass er jetzt weltoffener ist", erklärte Coulthard. So würde Räikkönen nun auch besser mit den Medien kommunizieren können.
Räikkönen sei nun in einer besseren Position, um zu verstehen, welch eine großartige Chance ein Cockpit in der Formel 1 ist. Früher sei dies laut Coulthard anders gewesen. Der Schotte erinnerte daran, dass der künftige Lotus-Pilot direkt von der Formel Renault in die Formel 1 aufstieg und damals keine Zeit gehabt hätte, um sich zu akklimatisieren. "In der Formel 1 verdienst du dieses ganze Geld und hast all die Ablenkungen", meinte der DTM-Pilot. "Ich glaube, dass du dort den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen kannst."
Außerdem hat der Schotte keinen Zweifel daran, dass der Weltmeister von 2007 voller Motivation in die Formel 1 zurückkommen wird. "Kimi hat seine Karriere zu früh beendet", war sich Coulthard sicher. Räikkönen habe außerdem ein gutes Tempo. Dies habe Coulthard bei einem gemeinsamen Event mit dem Ex-Weltmeister auf dem Red Bull Ring gemerkt. "Ob es nun die Motocross-Maschinen oder die verschiedenen Autos dort waren, er hat einfach ein gutes Gefühl dafür, ans Limit zu gehen", stellte Coulthard fest.
Kimi wird es schwer haben
Jenson Button war indes davon überrascht, dass Räikkonen letztendlich bei Renault unterschrieben hat. "Es war ein Schock für mich, zu hören, dass er für dieses Team fährt", verriet der McLaren-Pilot. "Ich dachte, dass er bei Williams eine Chance hatte." Trotzdem ist Button froh darüber, dass Räikkönen wieder in der Formel 1 unterwegs sein wird. "Ich glaube, dass er für den Sport wirklich gut ist", so der Engländer. "Als Fahrer ist er sehr, sehr konkurrenzfähig", meinte der Vize-Weltmeister.
Mika Häkkinen steht dem Comeback seines Landsmanns derweil skeptisch gegenüber. "Die Rückkehr wird für ihn sehr schwierig werden", sagte der zweifache Weltmeister laut Bild am Sonntag. "Er wird fast keine Zeit dafür haben, das neue Auto zu testen - fünf oder sechs Tage, das ist alles. "
Dazu habe es selbst ein ehemaliger Weltmeister bei der aktuellen Leistungsdichte in der Königsklasse schwer. "Es ist egal, ob du ein Ex-Weltmeister bist oder nicht. In der Formel 1 war der Wettkampf niemals härter", erklärte Häkkinen. So würden sich das Fitness-Level und das technische Verständnis der Fahrer mehr und mehr verbessern, was Räikkönen das Leben entsprechend schwer mache.
Giancarlo Fisichella, der 2009 gemeinsam mit Räikkönen bei Ferrari fuhr, schlägt in die gleiche Kerbe. "Die Formel 1 verzeiht dir nicht", äußerte sich der Italiener. "Vor allem dann nicht, wenn du einige Jahre weg warst."
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