Was alle schon lange wussten, ist jetzt offiziell: Nick Heidfeld wird 2011 für den verletzten Robert Kubica bei Lotus Renault GP als Ersatz einspringen. Schon beim Test in Barcelona in dieser Woche sitzt Heidfeld für zwei Tage im R31.
"Ich wäre gerne unter anderen Umständen zurückgekehrt, aber ich bin stolz, dass ich diese Chance erhalte", sagte Heidfeld. "Alles ist so schnell geschehen, aber ich bin sehr beeindruckt von dem, was ich bislang bei den Anlagen und der Entschlossenheit der Leute in Enstone gesehen habe." Der Deutsche hat sich bei seinem Testtag in Jerez bereits gut eingelebt und ein gutes Gefühl für das Auto entwickelt. "Das Auto ist ziemlich innovativ und ich bin extrem motiviert und kann den Saisonstart kaum noch erwarten."
Den Ausschlag für Heidfeld gab seine Erfahrung und sein gutes Feedback beim Test. "Das Team hat einige sehr schwierige Wochen hinter sich und wir mussten schnell reagieren", so Teamchef Eric Boullier. "Wir gaben Nick beim Test in Jerez letzte Woche eine Chance und er hat uns wirklich beeindruckt. Er ist schnell, erfahren, gibt sehr starkes technisches Feedback und versteht das Auto sehr gut. Für uns lag die Priorität immer darauf, einen erfahrenen Piloten im Auto zu haben und wir haben das Gefühl, dass Nick der ideale Mann für diesen Job ist."
Alles ging ganz schnell
Es war wieder einmal eine Entscheidung in letzter Sekunde - eine Situation, die Heidfeld durchaus kennt. Nach dem Rückzug von BMW Ende 2009 stand er ohne ein Cockpit da und musste sich mit der Rolle als Test- und Reservefahrer bei Mercedes GP begnügen. Nach einem kurzen Intermezzo als Pirelli-Testfahrer holte ihn Sauber 2010 zurück ins Renncockpit.
Doch nach fünf GP-Einsätzen musste der Deutsche sein Cockpit wieder abgeben und stand erneut vor der Frage, wie es weitergehen soll. Durch den Rallye-Unfall von Kubica bot sich Heidfeld eine neue Chance - und diese nutzte er auch. Beim Jerez-Test vergangene Woche überzeugte der Deutsche mit einer Bestzeit und nützlichem Feedback das Lotus Renault GP-Team. Bereits nach 15 Runden im R31 war Heidfeld sechs Zehntel schneller als sein neuer Teamkollege Vitaly Petrov, der an den beiden Tagen zuvor über 120 Runden gefahren war.
"Ich bin sehr zufrieden und glaube nicht, dass es aus meiner Sicht hätte besser laufen können", bilanzierte Heidfeld. Lotus Renault GP könnte dem 33-Jährigen endlich ein Siegauto zur Verfügung stellen, das ihm in seiner bisherigen Karriere gefehlt hat. Zwar saß er bei BMW Sauber in einem Auto, das zeitweise sehr gut war, aber ein echtes Siegauto hatte er in seiner Karriere nie gefahren, weshalb er nach 173 GP-Einsätzen auch noch ohne Sieg dasteht. Das könnte sich 2011 ändern.
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