Alain Prost ist einigermaßen frustriert. Das liegt daran, dass die bisherigen Versuche, den Frankreich Grand Prix wiederzubeleben, gescheitert sind. Der vierfache Weltmeister hatte nach dem Aus des Rennens in Magny Cours selbst einige der Projekte unterstützt, die den Grand Prix wieder in seine Heimat holen sollten, darunter jene in Flins-Les-Mureaux und in Disneyland Paris. Da bislang aber alle Bemühungen gescheitert sind, macht er sich Sorgen darüber, dass der Schwung zur Rückerlangung des GP verloren gehen könnte. "Er darf jetzt nicht begraben werden", erklärte er dem Radiosender RMC.
Vor allem im Vorjahr sah er eine gute Chance auf den Erfolg der "Rückholaktion". Zu der Zeit gab es Regionalwahlen in Frankreich und gleichzeitig auch einen ersten Entwurf für einen Kurs in Disneyland. "Im Nachhinein betrachtet war der vielleicht etwas kompliziert. Aber Flins war eine tolle Anlage mit einem echten Projekt, einem echten Business-Plan und die Formel 1 hätte dort ihre acht Stunden im Jahr fahren können, um die Kritiker zu verstummen. Es gab ein echtes Programm zur Nutzung der Strecke, mit ökonomischen und sozialen Vorteilen. Es wären 100.000 weitere Leute nahe Paris gewesen. Jeder war begeistert, vor allem Bernie Ecclestone", sagte Prost.
Falsche Politik
Er bedauerte, dass das Projekt dann trotz einer stehenden Finanzierung wieder aufgegeben wurde und gab den Regionalwahlen daran die Schuld. Denn im Zuge des Wahlkampfes wurde ein Umweltproblem mit der Strecke auf den Tisch gebracht, das nach Prosts Ansicht einfach nur als Politikum genutzt wurde. Daher haderte er vor allem damit, dass der politische Wille zu fehlen scheint, um den Grand Prix zurückzugewinnen. "Wollen wir den Grand Prix von Frankreich? Heute gibt es keine französischen Fahrer in der Formel 1, Renault wird bald nicht mehr Renault heißen... es ist etwas kompliziert und ein finanzielles Problem", meinte der vierfache Weltmeister.
Dabei beteuerte er, dass die Renngebühr, die Bernie Ecclestone einhebt, variabel ist. In Europa betrage sie um die 15 Millionen Euro pro Jahr, in Abu Dhabi zwischen 30 und 40 Millionen Euro. "Es ist eine ökonomische Gleichung: wie viele Zuschauer kann man erreichen? Sind es zwischen 50.000 und 60.000 und wir zahlen 15 Millionen, werden die Verluste bei acht Millionen liegen. Wer kann acht Millionen zur Verfügung stellen? Wenn also die Politiker und die Regierung nicht sagen: 'Es ist wichtig für Frankreich, einen Grand Prix zu haben', dann lohnt es sich nicht, darüber zu reden. Es ist Blödsinn, wenn ich höre, dass ein Promoter notwendig ist. Der Promoter [beim Disney-Projekt] waren die Lagardere Group und ich. Am wichtigsten ist, dass ökonomisch alles machbar ist", erklärte Prost.
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